Urologe soll fast hundert Jungen sexuell missbraucht haben

Urologe soll fast hundert Jungen sexuell missbraucht haben
Von Leo Eder
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Der österreichische Arzt sagt, seine Maßnahmen seien medizinisch begründet gewesen.

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Ein österreichischer Urologe soll über Jahre hinweg mindestens 95 minderjährige männliche Patienten sexuell missbraucht haben.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Wels sollen die Vorfälle in den Jahren 2000 bis 2019 stattgefunden haben. Der Großteil der namentlich bekannten Opfer wurde bereits vernommen. Die Polizei untersucht allerdings noch Akten von über 850 Patienten - damit könnte sich die Zahl der Opfer noch erhöhen.

Der Arzt behauptet, seine Maßnahmen seien medizinisch begründet gewesen. Ein Gutachten soll dies nun klären.

Opferanwalt: "Immer das gleiche Verhaltensmuster"

Franz Hofmann ist Anwalt und vertritt acht der Opfer. Der Urologe sei bei seinen Fällen immer nach demselben Muster vorgegangen, so der Jurist: "Der Beschuldigte hat sich das Vertrauen der jugendlichen Unmündigen erschlichen und dann nach Annäherungen seine sexuellen Übergriffe gestartet. Er hat dabei auch darauf gesetzt, dass hier eine Vertraulichkeit und Verschwiegenheit zwischen den Opfern und ihm gewahrt wird, so dass es den Opfern auch aufgrund ihrer Unerfahrenheit und ihrer Jugend sehr schwer gefallen ist, dann auch an die Öffentlichkeit zu gehen."

Der 55-jährige Arzt sitzt bereits seit Januar dieses Jahres in Untersuchungshaft, nachdem ein Opfer ihn angezeigt hatte. Die Ausmaße des Falles seien der Staatsanwaltschaft zufolge aber erst im Laufe der Ermittlungen klar geworden.

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