Klima: Grönland „schwitzt“ Millionen Schwimmbäder ab

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Von su mit dpa
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Laut UNO-Meteorologen verlor Grönlands Eisschild allein im Juli 160 Milliarden Tonnen Eis. Das entspricht ungefähr 64 Millionen olympischen Schwimmbädern. Wenn das so weitergeht, könnte 2019 noch vor dem Ende des Sommers das Schmelz-Rekordjahr 2012 übertreffen

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Hitzewelle in Grönland: Wegen Temperaturen über 20 Grad sollen nach Medienberichten („CNN“) allein an einem Tag im Juli 11 Milliarden Tonnen Oberflächeneis ins Meer geflossen sein. Laut Clare Nullis, Sprecherin der Weltorganisation für Meteorologie der UNO, verlor Grönlands Eisschild allein im Juli 160 Milliarden Tonnen Eis. Das entspricht ungefähr 64 Millionen olympischen Schwimmbädern. Wenn das so weitergeht, könnte 2019 noch vor dem Ende des Sommers das Schmelz-Rekordjahr 2012 übertreffen.

Jason Box, Eisklimatologe beim Geologischen Dienst von Dänemark und Grönland:

"Videos zeigen die nicht mehr bedeckte Fläche der grönländischen Eisdecke. Sie können sehen, dass Wasser über die Oberfläche fließt und in diesen Rissen verschwindet, wodurch das Eis im Inneren flüssiger wird. Das ist ein sehr gutes Beispiel für die vielen Tausend freigelegten Quadratkilometer sehr dunkler Erde, die viel Sonnenlicht absorbieren. Schmelzwasser stömt üppig an die Oberfläche, die grönländische Eiskappe schmilzt schneller und erhöht den Meeresspiegel."

Vergleich 01.05.2019/01.08.2019

"DAS RENNEN UNSERES LEBENS"

Was allein in den drei Monaten bis Anfang August wegschmolz, beunruhigt auch UN-Generalsekretär António Guterres.

"In der Tat hat die Hitzewelle, die Europa in den letzten Monaten getroffen hat, die Temperaturen in der Arktis und in Grönland um 10 bis 15 Grad Celsius erhöht. Im Moment nähert sich das arktische Meereis Negativrekorden. Das Verhindern von unumkehrbaren Klimastörungen ist das Rennen unseres Lebens und um unser Leben. Es ist ein Rennen, das wir gewinnen können und müssen."

Seit der Steinzeit war Grönland übrigens nie „Grünland“ - Erik der Rote (Thorvaldsson), ein verbannter isländischer Mörder, nannte die Insel vor rund 1.000 Jahren so, weil er hoffte, dass der Name Siedler anziehen würde.

su mit dpa

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