Mitsotakis in Berlin: So steht er zum Thema Reparationen

Arbeitsbesuch des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis bei der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel: In der Pressekonferenz nach dem Treffen wurde Mitsotakis auf Reparationsforderungen Griechenlands an Berlin wegen des Zweiten Weltkrieges angesprochen.
Mitsotakis nannte mögliche Ausgleichszahlungen „ein schwieriges Thema“, auf das die Griechen sensibel reagierten. „Sie wissen, dass sich das griechische Parlament entschieden hat, eine Verbalnote an die Bundesrepublik Deutschland zu richten. Darin heißt es, dass man Verhandlungen aufnehmen möchte. Wir hoffen, dass es darauf eine positive Antwort geben wird. Und ich bin überzeugt, dass eine Lösung dieser Frage wichtig wäre, um die Beziehung unserer beiden Länder zu stärken“, so Mitsotakis.
„Nie eine ausdrückliche Verzichtserklärung abgegeben“
Merkel äußerte sich zum Thema Reparationen nicht. In einem Gutachten des Bundestages, das im Juli veröffentlicht wurde, heißt es, Griechenland habe „nie eine ausdrückliche Verzichtserklärung abgegeben“. Die Bundesregierung bezieht sich auf einen Vertrag von 1990 und sieht das Thema juristisch und politisch abschließend geregelt.
Anfang des Jahres hatte die deutsche Bundeskanzlerin bezüglich der Reparationen geäußert: „Alles in allem dürfen Sie davon ausgehen, dass wir uns unserer historischen Verantwortung bewusst sind. Wir wissen auch, wie viel Leid wir als Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus über Griechenland gebracht haben. Deswegen ist die Lehre für uns, alles daran zu setzen, gute Beziehungen mit Griechenland zu haben und sich gegenseitig zu unterstützen, zum Wohle beider, von Griechenland und Deutschland.“