Erdogan will neue Offensive in Syrien - YPG kündigt Widerstand an

Erdogan will neue Offensive in Syrien - YPG kündigt Widerstand an
Copyright Murat Kula/Presidential Press Office/Handout via REUTERS
Copyright Murat Kula/Presidential Press Office/Handout via REUTERS
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der türkische Staatspräsident hat erklärt, die Einsatzpläne für eine Luft- und Bodenoffensive in den Kurdengebieten in Syrien seien so gut wie abgeschlossen.

WERBUNG

Offenbar soll die türkische Armee eine neue Offensive in den syrischen Kurdengebieten starten. Die Türkei stehe kurz vor einem Militäreinsatz in Syrien «sowohl aus der Luft als auch mit Bodentruppen», sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag vor Parteimitgliedern seiner AKP in Ankara. Schon Anfang August hatte der Staatschef eine neue Militäroperation im Norden von Syrien angekündigt.

YPG droht der Türkei im Angriffsfall mit "umfassendem Krieg"

Ein Sprecher der von der Kurdenmiliz YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) kündigte heftigen Widerstand an. «Wir werden nicht zögern, jeden Angriff von türkischer Seite in einen umfassenden Krieg entlang der ganzen Grenze zu verwandeln, um uns und unser Volk zu verteidigen», schrieb Mustafa Bali auf Twitter.

Erdogan bezog sich bei seiner Ankündigung auf das mehrheitlich von Kurden kontrollierte Gebiet östlich des Flusses Euphrat in Syrien, wo die USA und die Türkei eine sogenannte Sicherheitszone einrichten wollten. «Wir haben unsere Vorbereitungen getroffen, unsere Einsatzpläne abgeschlossen und die nötigen Anweisungen erteilt», sagte Erdogan. Der Einsatz könne «heute oder morgen» beginnen.

Erdogan begründete die geplante Offensive in dem von einem jahrelangen inneren Krieg zerrissenen Nachbarland mit türkischen Sicherheitsinteressen. Zudem solle Syrern, die vor dem Krieg in ihrer Heimat in die Türkei geflüchtet sind, die Heimkehr ermöglicht werden, sagte Erdogan weiter. Vor kurzem hatte er bereits Pläne angekündigt, zwei Millionen der rund 3,6 Millionen in der Türkei lebenden syrischen Flüchtlinge in die geplante Sicherheitszone in Nordsyrien umzusiedeln.

Seit August überwachen die Nato-Verbündeten Türkei und USA gemeinsam das Grenzgebiet in Nordsyrien.

Eine von Erdogan gesetzte Frist bis Ende September für die Einrichtung einer Sicherheitszone verstrich ergebnislos. Die Türkei will dort die alleinige Kontrolle übernehmen. Sie betrachtet die YPG als Terrororganisation, für die USA ist die YPG ein Verbündeter im Kampf gegen die Terrormiliz IS in Syrien.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Mit Kurden gegen IS gekämpft: Italienerin als "sozial gefährlich" verurteilt

Im Zeichen des Frühlings: Millionen Tulpen blühen in Istanbul

Brand in Istanbuler Nachtclub mit 29 Toten: Club-Manager verhaftet