Guatemala: Der Teufelskreis von Dürre und Ernährungskrise

Mit Unterstützung von The European Commission
Guatemala: Der Teufelskreis von Dürre und Ernährungskrise
Von Monica Pinna
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Eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation "Aktion gegen den Hunger" beschreibt Überlebensstrategien.

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Guatemala weist eine der höchsten Unterernährungsraten weltweit auf. Immer wieder kommt es in dem zentralamerikanischen Staat zu Ernährungskrisen. Wesentliche Gründe dafür sind das Wetterphänomen El Niño und der Klimawandel. Seit 2001 sind die Niederschläge messbar zurückgegangen und in einigen Regionen kommt es zu ausgeprägten, immer länger andauernden Dürren. Obwohl die Ernährungssicherung ein Thema für die guatemaltekische Regierung ist, gibt es keine entscheidenden Erfolge. Im sogenannten Trockengürtel erzielt werden. Über drei Millionen Menschen in Guatemala leiden an Lebensmittelknappheit, 49 Prozent der unter Fünfjährigen sind chronisch unterernährt.

Glenda Rodas, Mitarbeiterin der Hilfsorganisation "Aktion gegen den Hunger" erklärt im Gespräch mit euronews Überlebensstrategien:

"Im Falle einer Nahrungsmittelkrise oder unvorhersehbarer Ereignisse wie Dürre, Erdbeben oder andere Naturkatastrophen sind Familien, die bereits Probleme mit chronischer Unterernährung haben, noch stärker betroffen. Sie haben nicht die Voraussetzungen, um diese Krisen zu bewältigen.

Das sind arme Familien, die von Tag zu Tag leben, Familien, die Grundnahrungsmittel anbauen und ausschließlich davon leben, aber am Ende bleibt ihr Hauptproblem die chronische Unterernährung. Da diese Krisen sich von Jahr zu Jahr verschärfen, sind sie gezwungen, etwas zu unternehmen, um zu überleben.

Überlebenstrategien_,_ um Krisen zu bewältigen

Wir nennen diese Bewältigungsmechanismen "Überlebensstrategien". Sie reichen vom Auslassen einer der täglichen Mahlzeiten bis hin zum Wegschicken einiger Familienmitglieder nach außerhalb zum Essen, weil es zu Hause nicht genug gibt. Familien verringern ihre Nahrungsportionen. Es geht von diesen Strategien über Verschuldung bis hin zum Verkauf von Grundstücken oder landwirtschaftlichen Geräten. Das Problem dabei ist, dass das temporäre Lösungen sind. Wenn das Geld von den Verkäufen aufgebrauccht ist, stehen sie wieder vor den gleichen Problemen. Es ist ein Teufelskreis.

_Am Ende sind diese Krisen bereits chronisch geworden, d.h. sie wiederholen sich und die Familien fallen über Jahre immer wieder in die gleiche Notsituation zurück. Und dann werden sie von einer Krise wie einer Dürre getroffen und haben keinen Ausweg mehr."

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Journalist • Monica Pinna

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