Ermordete Journalistin auf Malta: Büroleiter des Premiers tritt zurück

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Von Euronews mit dpa, Reuters
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Für den Ministerpräsidenten Maltas, Joseph Muscat, wird die Luft im Fall der ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia immer dünner.

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Im Fall der ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia wird der Druck auf den maltesischen Ministerpräsidenten Joseph Muscat immer größer. Sein Büroleiter, Keith Schembri, trat von seinem Posten zurück. Der Polizei zufolge wird er im Zusammenhang mit dem Mord verhört. Muscat selbst denkt nicht daran, sein Amt niederzulegen:

"Ich habe die verschiedenen Ansichten zur Kenntnis genommen und um eine geheime Abstimmung innerhalb unserer Fraktion gebeten. Dabei wurde mir einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Deshalb werde ich weiterhin alle Entscheidungen treffen und das im Sinne des nationalen Interesses. Das Land braucht Stabilität. Mein Regierungsauftrag, mein Handeln und meine Entscheidungen in den nächsten Stunden und Tagen werden darauf ausgerichtet sein, diese Stabilität zu gewährleisten."

Demo für einen Rücktritt

Erst kürzlich forderten zahlreiche Menschen bei lautstarken Protesten vor dem Parlament den Rücktritt Muscats.

Daphne Caruana Galizia war im Oktober 2017 durch eine Autobombe ermordet worden. Sie hatte unter anderem zu Korruption in Regierungskreisen und der Wirtschaft in Malta recherchiert.

Freundschaftliche Verbindung zwischen Muscat und Schembri

Ex-Büroleiter Keith Schembri und der frühere Energie- und heutige Tourismusminister Konrad Mizzi stehen im Verdacht, Geld von dem Geschäftsmann Yorgen Fenech angenommen zu haben. Ob dieser der Strippenzieher hinter dem Mord war, wird derzeit ermittelt. Schembri und Mizzi wiesen die Anschuldigungen zurück.

Muscat gilt als enger Freund Schembris. Er hielt an ihm fest - auch wenn in der Vergangenheit aufgrund von Korruptionsvorwürfen immer wieder Rufe nach einer Entlassung laut wurden.

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