"Niemand schrie" Wie ein türkischer Tourist das Erdbeben erlebt hat

Barış Baran war während des Erdbebends in Durres
Barış Baran war während des Erdbebends in Durres Copyright Barış Baran
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Von Rachael Kennedy
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"Wir hörten die Dächer und Mauern einstürzen. Niemand schrie." berichtet Barış Baran aus Durres.

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Das Erdbeben in Albanien hat die Menschen mitten in der Nacht überrascht. Barış Baran kommt aus der Türkei und wollte sich die Hafenstadt Durres anschauen. Er berichtet euronews, wie er die dramatischen Stunden in einer der am schlimmsten betroffenen Gegenden erlebt hat.

Seine Fotos zeigen eingestürzte Gebäude und tiefe Risse in Hochhäusern.

Barış Baran schildert, wie es für ihn war: "Ich war in einem kleinen Haus untergebracht, bei meinem Freund in Durres, wir wurden vom ersten Beben gegen 3.30 Uhr geweckt.

Es dauerte nur etwa 8-10 Sekunden, aber ich, mein Freund und die Familie, alle gingen nach draußen. Wir warteten zehn Minuten, bevor wir wieder ins Haus gingen, um zu weiter zu schlafen.

Das zweite Erdbeben kam eine halbe Stunde später - in diesem Moment war ich wach. Ich fühlte jede Sekunde davon.

Es kamen Geräusche vom Dach, das einstürzte, und eine nahegelegene Gartenmauer brach zusammen. Niemand schrie - es war nur das Einstürzen von Dächern und Balkonen zu hören."

Barış Baran
Im Garten stürzte eine Mauer einBarış Baran

Diese Erschütterungen haben mir doppelt Angst gemacht, denn ich habe bereits im September ein Erdbeben in Istanbul erlebt. Ich denke, dieser Teil der Erde ist dabei zu "kochen".

Nach diesem Beben verließ ich das Haus mit meinem Freund Isa, der Journalist ist, und wir begannen, viele Fotos zu machen, um die Szenen um uns herum zu dokumentieren.

Er stellte die Bilder mit Erklärungen auf Albanisch auf seine Facebook-Seite, während ich Fotos machte, und wir gingen zusammen zu einer großen Straße im Zentrum.

Euronews hat auch mit Isa Myzyraj gesprochen, der aus Durres stammt. Er sagte, dass er und seine Familie "verängstigt und schockiert" von den Ereignissen zurückgelassen wurden, und sagte, dass viele Menschen in ihren Häusern gefangen gewesen seien.

Barış Baran berichtet weiter: "Bis gegen 7 Uhr morgens gab es viele kleinere Nachbeben. Aber die Leute hatten keine Angst vor diesen Dingen.

Das war, bis das nächste Beben kam."

Barış Baran
Tiefe Risse in HochhäusernBarış Baran

"Es war kurz nach 7 Uhr morgens, wir saßen mit vielen anderen Leuten in einem Café und tranken Kaffee, um uns eine Weile auszuruhen.

Zu diesem Zeitpunkt begannen wir, ein stärkeres Erdbeben zu spüren, die Erde bebte wieder, und das diesmal mehr als zehn Sekunden lang.

Da waren die Menschen wirklich gestresst und in Panik - den ganzen Morgen über hatten wir noch Angst vor weiteren Erdbeben.

Vor allem unter den Kindern und jungen Leuten hier herrschte große Panik, die Älteren versuchten, ihre Familien zu beruhigen."

Dann wollten alle ganz schnell zu ihren Autos, um die Stadt nach diesem starken Erdbeben zu verlassen,es gab dann riesige Staus auf der Paveresia Avenue."

Barış Baran
Einige Gebäude sind völlig zerstörtBarış Baran

"Ich habe mindestens drei völlig zerstörte Gebäude dort gesehen, fast 15 Gebäude waren schwer beschädigt. Man konnte sehen, wie die Bewohner weiter flohen.

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Es gab mindestens drei Verletzte, die in Krankenwagen weggebracht wurden.

Wenn ich jetzt um etwas bitten könnte, dann um internationale Solidarität. Ich bitte darum, denn als ich heute die Bewohner der beschädigten Gebäude fragte, was sie tun würden, konnten sie nur sagen: "Wir wissen es noch nicht."

"Aber wir haben keinen anderen Ort, an den wir gehen können. Wir werden irgendwann in unsere Häuser zurückkehren müssen.""

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