Immer wieder ist Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro in der Vergangenheit durch Sticheleien aufgefallen. Jetzt hat es die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg erwischt.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg als "Göre" bezeichnet. Sie hatte zuvor den Mord an zwei Indigenen im Amazonasgebiet angeprangert. Kurze Zeit später stand in Thunbergs biografischer Beschreibung bei Twitter "Pirralha" - das portugiesische Wort für "Göre".
Wörtlich hatte Bolsonaro gesagt:
"Greta sprach davon, dass die Indigenen sterben, weil sie den Amazonas verteidigten. Es ist erstaunlich, dass die Medien einer solchen Göre Raum geben."
Die 16-Jährige nimmt derzeit an der UN-Klimakonferenz in Madrid teil. Sie kritisierte zunehmende Gewalt gegenüber indigenen Völkern, die versuchten die Regenwälder vor illegaler Abholzung zu schützen.
"Er sollte nicht Greta den Kampf ansagen"
Unterstützung bekommt Thunberg von der früheren brasilianischen Umweltministerin und Aktivistin Marina Silva:
"Bolsonaro zeigt mit dem Finger auf sich selbst, nicht auf Greta. Er ist derjenige, der eine Haltung hat, die mit seiner Position, nicht kompatibel ist. Er sollte nicht Greta den Kampf ansagen, weil sie sich solidarisch mit den ermordeten Indigenen zeigt, er sollte gegen die Kriminellen vorgehen, die für den Mord verantwortlich sind."
Bolsonaro hatte bei seinem Amtsantritt im Januar die kommerzielle Nutzung geschützter Gebiete angekündigt. Seitdem nimmt dort die Zahl illegaler Holzfäller und Bergleute zu.