In Schweden gehen die Bomben hoch. "Wie Nordirland in den 80er Jahren", schrieb ein Kolumnist des Aftonbladets.
In Schweden ist die Zahl der Bombenexplosionen drastisch angestiegen.
Für das Jahr 2018 werden 162 Explosionen angegeben, 2019 waren es von Januar bis November schon 236.
Dies liegt daran, dass das Land ein großes Problem mit Bandenkriminalität hat. MIt einer Bombe sollen meist Schulden eingetrieben werden, oder es soll jemandem Angst gemacht, jemand bedroht werden. Die Täter werden immer jünger und immer brutaler. Ein Kolumnist der Zeitung Aftonbladet vergleicht Schweden gar mit dem Nordirland der 1980er Jahre.
Eine Untersuchung der Vollzugsbehörde (Kriminalvården) hat herausgefunden, dass der Grund für die vielen Gangs die Ausgrenzung der ausländischen Jugendlichen aus der schwedischen Gesellschaft sei. Die Gang gebe ihnen Selbstbewusstsein und eine Identität.
Stefan Hector, der Chef der zuständigen Abteilung bei der Polizei NOA (Nationella Operativa Avdelning) sagt: "Wir haben eine Entwicklung beobachtet: Bei Verbrechen, bei den früher eine Schusswaffe benutzt wurde, wurden dann Granaten benutzt und jetzt häufig Sprengstoff, zu Hause hergestellte Bomben. Mit der Absicht, jemandem Angst einzujagen und Schaden zuzufügen. - Wir sehen auch ein Ansteigen der Grausamkeit. Bomben, die an Orten hochgehen, wo viele Menschen sind, das zeigt eine komplette Gleichgültigkeit gegenüber der Möglichkeit, dass hier unschuldige sterben könnten."
Im Juni war in Linköping die bisher größte Bombe hochgegangen. 15 bis 20 Kilo Dynamit schätzt die Polizei.