Der Goldene Bär der 70. Berlinale für Film über Todesstrafe im Iran

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Von Euronews mit dpa, AP
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Mohammed #Rassulof darf #Iran zur Zeit nicht verlassen. Seine Tochter Baran nahm den Preis für ihn entgegen.

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Der Goldene Bär der Berlinale geht an "Es gibt kein Böses" und damit an den iranischen Regisseur Mohammed Rassulof, der nicht nach Berlin kommen durfte. Entgegengenommen hat den Preis seine Tochter Baran Rassulof, denn der Filmemacher darf den Iran zur Zeit nicht verlassen.

Jeremy Irons hat den politischen Goldenen Bären verkündet.

Mohammed Rassulofs "Es gibt kein Böses" ("Sheytan vojud nadarad"), eine deutsch-tschechisch-iranische Koproduktion, erzählt nicht eine, sondern vier kurze Geschichten, die miteinander verwoben sind: Zunächst begleitet man einen liebevollen Familienvater dabei, wie er sich um seine alte Mutter Sorgen macht. Er erscheint als durchschnittlicher Zeitgenosse. Doch dann stellt sich heraus: Seine Arbeit ist es, nachts im Gefängnis - per Knopfdruck - Hinrichtungen zu vollstrecken.

Wie in dieser ersten Episode sind in allen Episoden die Grenzen zwischen Gut und Böse fließend. Dabei geht es aber immer um eine Frage: Entscheiden sich Menschen - unter oft extremen Bedingungen - für oder gegen das Gute? Beispielsweise ein junger Wehrdienstleistender, der ein Todesurteil vollstrecken soll. Darf er eine andere Person bezahlen, damit die an seiner Stelle die Schuld auf sich nimmt?

Die deutsche Schauspielerin Paula Beer - die auch in der TV-Serie "Bad Banks" mitspielt - ist auf der Berlinale mit einem Silbernen Bären als beste Darstellerin ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis für ihre Rolle in Christian Petzolds Film "Undine".

Die 25-Jährige sagte: "Ich freue mich wahnsinnig. Ich finde, man kann immer nur so gut sein, wie sein Gegenüber. Franz Rogowski kann heute Abend nicht hier sein. Aber er ist der wunderbarste Spielmann, den man sich wünschen kann. Deswegen ist der Preis für Franz und für mich, weil, ein Liebespaar zu spielen, ist das Schönste und das Schwierigste zugleich."

Der Jury-Preis ging an das Drama "Never Rarely Sometimes Always". US-Regisseurin Eliza Hittman erzählt darin von einer 17-Jährigen, die ungewollt schwanger ist.

Der Südkoreaner Hong Sangsoo gewann den Silbernen Bären für die beste Regie.

In seinem Film "Die Frau, die rannte" unternimmt eine Frau erstmals wieder etwas ohne ihren Mann.

Bester Darsteller wurde der Italiener Elio Germano. In dem Künstlerdrama "Hidden Away" spielt er einen Maler, der lange als Ausgestoßener lebte.

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