Alleine für die Geburt: Coronavirus im Kreißsaal

Alleine für die Geburt: Coronavirus im Kreißsaal
Copyright archives
Copyright archives
Von Julika HerzogGuillaume Petit
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

In Zeiten der Coronakrise entscheiden viele Krankenhäuser, dass Partner oder Angehörige nicht mehr mit in den Kreißsaal dürfen.

WERBUNG

Kurz vor Beginn der Ausgangssperre in Frankreich: Dieses Paar hatte das Glück, die Geburt seines Kindes noch gemeinsam erleben zu dürfen. Für andere ist dies nicht mehr möglich.

View this post on Instagram

Récit Accouchement 🤱 Partie 1-2 Dimanche 8 mars, 15h, c'est l'heure de la sieste de Cameron, je ferme les volets de sa chambre, me retourne pour le mettre dans son lit et la... Perte des eaux. Je pars me prendre une douche vite fait, j'appelle le papa qui était parti chez son père faire du jardin. Ensuite j'appelle ma mère pour lui dire la nouvelle et que Thierry va venir la chercher pour qu'elle garde Cameron à la maison. Doudou étant en pleine gastro mélangé à une grippe, j'ai préféré le laisser à la maison, qu'il est ses repères le temps de mon absence puis en plus il dort que dans son lit et nul par ailleurs... . Le temps qu'ils arrivent je fini mon sac pour la maternité. 👜 J'explique à Cameron que je vais être absente quelques temps et que je reviens bientôt avec sa petite sœur, j'ai retenu mes larmes... Trop dur de le laisser . Arrivée à la maternité, une sage femme me prend en charge, me met dans une petite chambre avec monitoring. . Vers 17h elle revient, regarde si c'est bien la poche des eaux que j'ai rompu et m'examine. Poche bien percé et ouverte à 2, elle m'emmène ensuite dans ma chambre côté maternité. Vers 20h on viens me poser ma perfusion avec des antibiotiques pour éviter les infections vu que j'ai rompu la poche. Quelque contraction mais sans plus. On passe donc la nuit à deux à l'hôpital. . Lundi 09 mars : rien à bouger, je me sens pas très bien et des envie de vomir... je passe ma journée à bouger, je demande un ballon pour accélérer le travail, personne ne viens, on part donc marcher dans tout l'hôpital et fait 3fois le tour du parking... Au retours dans la chambre j'ai enfin mon ballon je passe toute l'aprem dessus... Contractions sont là mais pas douloureuse. Une sage femme viens me voir et me dit que si demain matin toujours rien on declanche... Déçu et stressé, pas envie de revivre un declanchement, tellement de mauvais souvenir pour Cameron. . 20h45 je sature, je suis fatigué à bouger toute la journée et rien ne fonctionne. Je me couche enfin dans mon lit, crevé et j'essaie de me reposer. Quelque minutes plus tard, un gros "boum" dans le ventre qui me réveil en sursaut et qui m'a fait extrêmement mal... #pregnant #accouchement

A post shared by MARINE- CAMERON -KESSY (@marine_family2) on

In Zeiten der Coronakrise entscheiden viele Krankenhäuser, dass Partner oder Angehörige nicht mehr mit in den Kreißsaal dürfen - nicht nur in Frankreich, auch in Deutschland müssen viele werdene Mütter nun ihr Kind alleine zur Welt bringen.

Eine Hebamme aus der Nähe von Paris berichtet anonym, wie mit Fällen von Covid-19 bei schwangeren Frauen, die kurz vor der Geburt stehen, umgegangen wird: "Von dem Moment an, in dem wir einen Verdacht haben, dass die Mutter positiv ist, testen wir sie und trennen Mutter und Kind voeinander, als Vorsichtsmaßnahme. Es dauert mindestens 3 Tage, bis wir alle Tests durchgeführt haben und die Trennung kann bis zu 14 Tage dauern, wenn die Mutter COVID-19 positiv ist. Wir versuchen, ihre besondere Verbindung aufrechtzuerhalten, indem wir Bilder schicken und erzählen, was alles passiert. Aber es ist sehr schwierig, keine Mutter wünscht sich nach der Geburt von ihrem Kind getrennt zu sein."

Ob Schwangere das Coronavirus an ihr ungeborenes Kind weitergeben können, ist noch nicht abschließend geklärt. Aber nach der Geburt besteht die Gefahr sicher.

"Nach der Geburt des Kindes sind alle Besuche im Krankenhaus verboten, so dass auch der Vater seine Frau und sein Kind nicht sehen kann."

Glücklicherweise haben bisher nur wenige Schwangere mit Covid-19 in ihrer Klinik entbunden, sagt sie. Doch die Krisensituation setzt das medizinische Personal in den Geburtsstationen weiter unter Druck - sie klagen seit Jahren über Unterbesetzung und Einsparungen.

"Am Anfang hatten wir nicht mal genug medizinische Schutzausrüstung. Wir haben unsere gewohnten Vorsichtsmaßnahmen getroffen, bis uns gesagt wurde, wir sollen ständig Masken tragen. Aber wir hatten nicht genug."

Mittlerweile wurden strenge Maßnahmen getroffen, um das Risiko einer Ausbreitung innerhalb der Entbindungsstation zu verringern.

Marine Muscat Orbach, Hebamme in einem Krankenhaus in Paris: "Alle Patienten, die mit Symptomen hier ankommen oder von denen bekannt ist, dass sie positiv sind, kommen nicht durch dieselbe Eingangstür, sie haben ihren eigenen isolierten Raum. Wir begrenzen auch die Anzahl der Personen, die hierher kommen. Deshalb haben wir eine Video-Konsultation für die Patientinnen geschaffen, die keine größeren Komplikationen während ihrer Schwangerschaft haben."

Wie gefährlich das Coronavirus überhaupt für Schwangere und Neugeborene ist, ist noch unklar. Totzdem ist Vorsicht geboten: denn Schwangere und Neugeborene sind bei Virusinfektionen immer eine Hochrisikogruppe.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Osnabrück: Baby kommt in 150m Höhe zur Welt - im Hubschrauber

Einsame Geburt wegen Corona

Lockdown bis zum Sommer? 14.336 Coronavirus-Infizierte in der Schweiz