Küche statt Droge: Die Helden aus der "Heldenstraße"

Küche statt Droge: Die Helden aus der "Heldenstraße"
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Von Zoltan SiposhegyiAnja Bencze
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Das Projekt #Toxikomákkonyha basiert auf Lebensmittelspenden. Mit dem, was da ist, kreiert Chefkoch Zoltán Lendvai jeden Tag Mittagessen für 100 Menschen in der #HösUtca.

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Anpacken und mithelfen ist für den ungarischen Rapper Áron Molnár (Künstlername: NoÁr) kein Problem. Besonders in diesen Zeiten.

Gemeinsam mit anderen Kulturschaffenden, die wegen der Corona-Krise beschäftigungslos sind, kocht er Essen für die Menschen in der berüchtigten Hös Utca, auf Deutsch "Heldenstraße", ein Armenviertel mitten in Budapest.

Schauspieler Győző Szabó ist auch mit dabei. "Anfangs waren die Menschen misstrauisch", sagt er, "aber schon am dritten Tag warteten sie auf uns. Am vierten Tag sangen und tanzten wir zusammen. Manchmal nehme ich die Kinder auf dem Motorrad mit. Es ist für alle ein unvergessliches Erlebnis."

Áron Molnár verrät ein Geheimnis: "Wir wollen als Nächstes mit unserer Gruppe 1.000 Eierkuchen zum Kindertag backen, das wird eine Überraschung!"

Szevasztok! Ezt figyeljétek. Zsuzsi Lévai a Halkakas halbisztró tulaja írt egy üzenetet, hogy ha lehet ő 100 adag...

Publiée par noÁr sur Mercredi 6 mai 2020

TOXIKOMÁK KONYHA!!! 😊❤ Tovább pörög a projekt, hálásak vagyunk minden segítségért! Nem állunk meg, még mindig szükség...

Publiée par Szabó Győző sur Jeudi 7 mai 2020

Das Projekt basiert auf Lebensmittelspenden. Immer mehr machen mit. Mit dem, was da ist, kreiert Chefkoch Zoltán Lendvai jeden Tag Mittagessen für 100 Menschen.

"Toxikomák konyha" heißt die Initiative, das bedeutet so was Ähnliches wie Drogenküche in Anspielung an die triste Realität des Viertels, ein Hotspot für Drogenkriminalität.

Niemand würde hier leben wollen, sagt ein Junge, es sei viel zu gefährlich. Ein Mann fügt hinzu:

"Ich war 10 Jahre im Gefängnis, als, ich zurückkam, hatte sich hier nichts verändert."

Der Bezirk würde das gesamte Viertel am liebsten abreißen. Aber ohne eine Zustimmung der Menschen tut sich hier erst mal gar nichts - die Häuser verkommen weiter.

Vor drei Jahren kam von der der Stadtverwaltung das Angebot, an die Anwohner sich auszahlen zu lassen und wegzuziehen. Obwohl die meisten gerne fliehen würden, waren sie nicht bereit, ihre Wohnungen für ein paar Tausend Euro aufzugeben.

Euronews-Reperter Zoltán Siposhegy: "Slum, Getto, soziale Ausgrenzung - das sind Worte die in Zusammenhang mit der Heldenstraße fallen. Man sollte nicht vergessen, dass sie auch das Zuhause und der einzige Besitz vieler Menschen ist. Die nicht wollen, dass man ihr Viertel noch schlechter redet, als es tatsächlich ist."

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