"Alles liegt brach" - Eurocity Valença-Tui will offene Grenzen

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Von Filipa SoaresAnja Bencze
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"Wir sterben nicht an der Krankheit, sondern an der Behandlung", klagt Manuel Lopes, der Bürgermeister der portugiesischen Grenzstadt Valença. Er kämpft für eine Öffnung der Grenze zu Galicien.

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Der Wochenmarkt von Valença, einer der größten Portugals hat in dieser Woche nach mehr als zweimonatiger Schließung wieder geöffnet. Die Händler sind erleichtert, klagen aber über den Mangel an Kunden.

"Ich würde mir wünschen, dass es mehr wären, es ist zu ruhig", sagt eine Verkäuferin. Und auf die Frage, warum es so wenig Kunden sind: "Weil die Spanier nicht kommen."

Valença liegt an der Grenze zu Spanien, genauer gesagt Galicien. Schon seit Anfang Mai dürfen die Geschäfte in der portugiesischen Stadt wieder öffnen. Dennoch sind im historischen Zentrum nahezu 90 % der Läden dicht. Die Mehrheit der Kunden sind Spanier, da die Grenze immer noch geschlossen ist, bleiben die Straßen leer.

Nachbarn aus Tui kommen nach Valença - und umgekehrt

Mário Teixeira und Maria Emília Cacho betriben ein Schmuckgeschäft. "Alles liegt brach", meint Mário. "Wir machen keinen Umsatz. Es gibt keine Besucher, wie Sie sehen können, besonders innerhalb der Stadtmauern, denn hier läuft das Geschäft vor allem mit spanischen Touristen!"

Maria Emília fügt hinzu: "Die spanischen Nachbarn aus Galicien kommen nach Valença, wenn sie etwas brauchen, und wir, aus Valença, gehen nach Tui, wenn wir etwas brauchen."

Genau das ist das Prinzip der Eurocity Valença-Tui, ein regionaler Städteverbund, der Menschen, Wirtschaft und öffentliches Leben verbindet. Wegen der Corona-Krise haben Portuga und Spanien die Landegrenzen zugemacht.

"Wir sterben nicht an der Krankheit, sondern an der Behandlung"

Der Bürgermeister von Valença, Manuel Lopes findet, es sei an der Zeit sie wieder zu öffnen. In Valença gebe es derzeit keine aktiven Coronafälle, und die Pandemie in Galicien sei nicht so schwer gewesen wie in anderen spanischen Regionen."Derzeit sterben wir nicht an der Krankheit, sondern an der Behandlung. Die portugiesischen und spanischen Regierungen und Ministerpräsidenten müssen sich selbst davon überzeugen, dass Portugal nicht Lissabon und Spanien nicht Madrid ist. Es gibt völlig unterschiedliche Realitäten innerhalb der Länder."

Mit einer gemeinsamen Pressekonferenz auf der historischen Brücke, die den Norden Portugals mit Galicien verbindet, wollen die Bürgermeister der Eurocity Valença-Tui für die Wiedereröffnung der Grenze demonstrieren.

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