Abschalten und "Carpe Diem": Das hilft gegen Corona-Stress

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Von Lena Roche
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Wenn Corona an der Seele nagt: Laut #Dynacore-Umfrage im Internet ist die Berichterstattung einer der größten Stressfaktoren für die Psyche, gefolgt von Vereinsamung und Frust über fehlende Freizeitaktivitäten. Was hilft dagegen?

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Nach schier endlosen Monaten Coronakrise spüren es viele, das Virus bedroht nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Der weltweiten "Dynacore-Umfrage" zu den psychologischen Reaktionen auf die Corona-Pandemie zufolge ist die Berichterstattung einer der größten Stressfaktoren.

Die französische Illustratorin Laurène Boglio (33) , die in New York lebt, hat ihr ganz eigenes Gegenmittel."Meine Methode besteht darin, die Nachrichten auf 30 Minuten pro Tag zu begrenzen. Ich glaube, ich habe fast jeden Tag eine Zeichnung oder ein Gif gemacht, das einen Aspekt der Pandemie abdeckt, Dinge, die ich gehört und die mir Angst gemacht haben. Also ein Element zu nehmen und es in etwas Lustiges zu verwandeln, es mit anderen zu teilen und es auf diese Weise zu exorzieren."

I answered to @mikedrake’s questions for @lwlies x @squarespace. Who also wants to smash their devices sometimes? 💻💥🪓

Publiée par Laurène Boglio sur Jeudi 28 mai 2020

Angst vor Vereinsamung

Neben der psychischen Dauerbelastung durch die Nachrichten sind der Verlust der sozialen Kontakte und Freizeitaktivitäten zwei weitere zentrale Stressfaktoren.

Francis Berryman (27), Mikrobiologe und Rugbyspieler aus Glasgow, vermisst die Interaktion mit der Gruppe. "Mannschaftssport sorgt für ein gutes kameradschaftliches Gefühl, und das ist etwas, das mir fehlt. Jemandem über Facebook Nachrichten zu senden ist nicht dasselbe wie gemeinsam nach einem Rugbyspiel in der Bar zu sitzen."

Positives Denken hilft

Der Resilienzforscher Raffael Kalisch, der die Auswirkungen der Pandemie untersucht und die "Dynacore"-Studie koordiniert, hat herausgefunden, dass die beiden Schlüsselfaktoren, die uns in einer Krise helfen, soziale Unterstützungsnetze und positives Denken sind. Kurz: Der Versuch, das Beste aus der Situation zu machen.

"Viele Menschen reagieren auch allergisch auf diese Empfehlung zum positiven Denken, dieses Psycho-Gedöns: 'Ich bin nun mal in einer schlimmen Situation, warum soll ich jetzt positiv denken, ich will davon gar nichts hören.' Aber erstens es hilft ja nichts, in diese negativen Schleifen hineinzugeraten. Ich muss ja irgendwie versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Und zweitens ich kann ja auch meinen Mitmenschen am besten dann helfen, wenn ich so etwas Positives transportiere und wenn ich eine gewisse Energie habe."

"Carpe Diem"

Ziel ist, einen Negativkreislauf der Angst und des Grübelns zu vermeiden, der lust- und hoffnungslos macht. Der deutsche Designer Steffen Kraft zum Beispiel, lebt von Tag zu Tag, von Augenblick zu Augenblick, - und träumt vom normalen Leben.

"Vor Corona war Normalität immer mit etwas Negativem behaftet, Normalität war langweilig. Und jetzt wünsche ich mir nichts mehr als Menschen zu umarmen, ohne dabei Todesangst zu haben."

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