"Die Ukraine, ein internationaler Online-Store für Babys"

Es ist ein umstrittenes Geschäft - die Leihmutterschaft in der Ukraine. In die Schlagzeilen geriet sie während der Coronakrise, als Babys zunächt nicht von ihren neuen Eltern abgeholt werden konnten.
Die Ukraine ist eins der wenigen Länder, in denen kommerzielle Leihmutterschaft auch für Ausländer legal ist.
Gebären statt Kellnern
Olga ist 26 Jahre alt, sie erwartet Zwillinge für ein chinesisches Paar. Als Kellnerin verdient sie jeden Monat 120 Euro - als Leihmutter 14.000 Euro, die sie nach der Geburt erhält.
"Niemand zwingt uns"
Für sie ist es bereits die vierte Leihmutterschaft - die 27-jährige Olga floh 2014 mit ihrem Sohn aus der kriegsgebeutelten Ostukraine, seitdem bekommt sie Kinder für ausländische Eltern - eigentlich wollte sie Ärztin werden.
Florierendes Geschäft
Das sieht der ukrainische Kommissar für Kinderrechte Mykola Kuleba anders. Das Land werde zum internationalen Online-Shop für Babys, sagt sie und fordert ein Verbot der Leihmutterschaft.
Zwar gibt es keine offiziellen Zahlen, aber Experten gehen von bis zu 3.000 ukrainischen Kindern aus, die jedes Jahr von ausländischen Eltern gekauft werden. Ein Drittel der Eltern sind Chinesen.