Japan und Ghana: gemeinsam gegen Krankheiten in Westafrika

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Von Chris Burns
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Tokio unterstützt das afrikanische Land bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten mit technischen Mitteln und Management-Methoden.

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Am Noguchi Memorial Institute for Medical Research in Ghana hat ein neues Forschungs-Labor den Betrieb ausgeweitet. Das neue Labor im 1979 von Japan errichteten Institut wurde im vergangenen Jahr eröffnet, um den Betrieb auf ganz Westafrika auszuweiten. In dieser Folge von "Global Japan" sprechen wir mit japanischen und ghanaischen Forschern des Instituts. Es ist nach dem japanischen Forscher Noguchi Hideyo benannt, der 1928 in Ghana während der Erforschung der Krankheit am Gelbfieber starb. Die japanisch-ghanaische Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen des japanischen Programms für Forschung und Infrastruktur im Bereich Infektionskrankheiten, das von AMED - der japanischen Agentur für medizinische Forschung und Entwicklung - unterstützt wird.

Gemeinsam gegen Infektions-Krankheiten

Die Bekämpfung von Krankheiten ist eine globale Aufgabe. In Ghana gibt es ein von Japan gegründetes Institut, das dabei eine regionale Rolle spielt. Es ist nach Dr. Noguchi Hideyo benannt. Er suchte dort in den 1920er-Jahren ein Heilmittel gegen Gelbfieber. Heute kämpft ein internationales Team in ganz Westafrika weiter.

Das Noguchi-Institut eröffnete im vergangenen Jahr ein neues Labor und erweiterte damit die Arbeit in den Bereichen Epidemiologie, Immunologie, Virologie und Bakteriologie.

"Das Institut spielt eine Schlüsselrolle in der Region: Es bietet hochmoderne Forschungs-Kapazitäten an und hilft beim Kapazitätsaufbau", sagt Prof. Abraham Anang, Direktor, Noguchi Memorial Institute for Medical Research (Noguchi-Gedächtnisinstitut für medizinische Forschung). "Außerdem bilden wir aus, d.h. wir bilden nach der Ebola-Epidemie Laborwissenschaftler in Westafrika aus. Ziel ist, die Früherkennung von Krankheiten in der westafrikanischen Region zu stärken.

Zu den Fachkenntnissen gehört die japanische Arbeitsphilosophie "Kaizen", ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess anhand der 5S-Arbeitsgestaltung: Ordnung schaffen und halten, Sauberkeit, Standards und Disziplin.

Jeder Mitarbeiter kann Verbesserungen vorschlagen, um die Effizienz zu erhöhen. Ghanaische Forscher lernten die Methode während ihrer Ausbildung in Tokio. Christopher Zaab-Yen Abana, Chef-Forschungsassistent, Abteilung Virologie, Noguchi Memorial Institute for Medical Research, meint:

"Die Methode hilft dabei, die Arbeitsabläufe im Labor besser zu organisieren. Vor allem hat uns dieser Ansatz in der Covid-19-Periode geholfen, Tausende Proben auszuwerten und zu verarbeiten. Die Methode hat uns auch dabei geholfen, andere Infektionskrankheiten wie Grippe, Gelbfieber und dann Covid-19 zu diagnostizieren."

Das System wird beim Testen und beim Betrieb von Krankenhäusern eingesetzt.

Japans Engagement in Ghana

Noguchi Hideyo  starb 1928 in Ghana an Gelbfieber. Seine Nachfolger setzen die Arbeit fort. Einer von ihnen ist Dr. Hayashi Takaya, der dem euronews-Reporter aus Tokio zugeschaltet ist.

Euronews:"Dr. Hayashi, Sie haben die drei vergangenen Jahre am Noguchi-Institut gearbeitet. Wie hat sich Ihre gemeinsame Forschung auf diesem Gebiet entwickelt?"

Dr. Hayashi Takaya, Abteilung für Molekulare Virologie, Medizinische und Zahnmedizinische Universität Tokio:"Mein ghanaischer Kollege half mir, die Proben zu sammeln. Es ist eine sehr gute Zusammenarbeit, um unsere Forschung in Ghana voranzubringen. Wir haben das ghanaische Dengue-Fieber-Virus erfolgreich isoliert."
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Euronews:** "Was ist Ihnen bei der gemeinsamen Forschung besonders wichtig?

Dr. Hayashi Takaya, Abteilung für Molekulare Virologie, Medizinische und Zahnmedizinische Universität Tokio:"Der Aufbau von Kapazitäten ist einer der Ansätze, die in den japanischen Kooperationsforschungsprojekten verfolgt werden. Dazu gehört auch die Ausbildung ghanaischer Forscher vor Ort."

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