Coronavirus Pandemie: WHO warnt vor Anstieg der Infektionen bei jüngeren Menschen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen bei jüngeren Menschen. Der Wunsch, zur Normalität zurückzukehren und keine Gesichtsmaske zu tragen, könnte zu neuen Spitzenwerten bei Covid-19 Erkrankungen in ganz Europa führen.
Dazu Dr. Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. Er fordert von den lokalen Gesundheitsbehörden eine bessere Kommunikation mit der jugendlichen Bevölkerung:
"Wir müssen wachsam sein, denn irgendwann werden die Jugendlichen in die Nähe der gefährdeten Bevölkerungsschicht geraten und häufiger mit ihr in Kontakt kommen. Wir müssen die Aktivitäten junger Menschen messen und beobachten".
"Es geht darum, positiven Einfluss auf diejenigen zu nehmen, die die jüngere Bevölkerung beeinflussen können. Wir wollen keine Maßnahmen mit erhobenem Zeigefinger. Auch sind Schuldzuweisungen das Schlimmste, was wir tun können".
Die Zunahme von Coronavirus-Infektionen unter jungen Menschen, die weniger auf soziale Distanzierung setzen, ist in mehreren Ländern zu beobachten. In Schweden, das kritisiert wurde, weil es keinen Lockdown verhängt hat, aber einen allgemeinen Rückgang der Fälle verzeichnet, widersetzt sich die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen dem Trend.
Auch in Irland sind fast 60 % aller bestätigten Coronavirus-Infektionen bei Personen unter 45 Jahren aufgetreten.