Leipzig: Konzert mit Tim Bendzko als Corona-Experiment

Leipzig: Konzert mit Tim Bendzko als Corona-Experiment
Copyright Andrew Medichini/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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In Leipzig fanden drei Pop-Konzerte unter verschiedenen Bedingungen statt, um das Risiko eines Coronaausbruchs nach einer Großveranstaltung in einer Halle bewerten zu können.

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In Italien sind mehr als 1000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Dies ist der größte Anstieg seit Mitte Mai.

Den größten Anstieg bei Neuinfektionen meldete die mittelitalienische Region Lazio mit der Hauptstadt Rom. Hier wurden nach Angaben der Behörden 215 neue Fälle gezählt. In knapp zwei Drittel der Fälle handle es sich um Reiserückkehrer, die innerhalb Italiens oder im Ausland unterwegs gewesen seien, hieß es. Viele der Betroffenen seien jung und zeigten keine Symptome.

"Wir werden einen hohen Preis zahlen"

"Die Leute sind weniger misstrauisch geworden", kritisiert Guido aus Rom. "In den Discos hat keiner eine Gesichtsmaske auf. Jetzt werden wir einen hohen Preis für die Folgen zahlen. Ich finde es vollkommen richtig, wenn die Regierung neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus beschließt."

Nach einer Vielzahl von Fällen im Frühjahr waren die Infektionszahlen zuletzt stark gesunken. Mitte Juli wurde mit 114 Neuinfektionen ein Tiefstand erreicht. Seitdem steigen die Zahlen aber wieder. Auch in Italien gibt es daher Sorgen um den Start des neuen Schuljahrs im September.

Corona-Experiment in Leipzig

Unter dem Namen "Restart-19" fanden in der Leipziger Arena drei Konzerte mit Popstar Tim Bendzko unter verschiedenen Bedingungen statt. Mit diesem Experiment soll das Risiko eines Coronaausbruchs nach einer Großveranstaltung in einer Halle bewertet werden können.

Mit Sensoren und anderen technischen Hilfsmitteln wurden die Laufwege der rund 4000 Besucher überwacht. Fluoreszierendes Desinfektionsmittel soll sichtbar machen, welche Flächen besonders oft angefasst werden. Auch der Flug der Aerosole - kleinste Partikel-Mischungen in der Luft, die das Virus tragen können - soll nachvollzogen werden. Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen.

Damit das Konzertexperiment nicht selbst zu einem sogenannten Superspreader-Event wird, müssen alle Teilnehmer in der Halle eine FFP2-Maske tragen. Zudem musste vorab ein Coronatest gemacht werden. Eine Gefahr für die Freiwilligen sehen die Veranstalter nicht, zumal die Infektionszahlen in der Region Leipzig/Halle derzeit sehr niedrig sind.

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