West-Nil-Fieber in Spanien: Stehende Gewässer meiden!

Das West-Nil-Fieber wird von Stechmücken übertragen
Das West-Nil-Fieber wird von Stechmücken übertragen Copyright Rick Bowmer/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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Nicht genug, dass Spanien gegen die Ausbreitung des Coronavirus kämpfen muss - in Andalusien, südlich von Sevilla, ist das West-Nil-Fieber ausgebrochen. Zwei Menschen sind schon daran gestorben, vierzig weitere sind infiziert.

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Nicht genug, dass Spanien gegen die Ausbreitung des Coronavirus kämpfen muss - in Andalusien, südlich von Sevilla, ist das West-Nil-Fieber ausgebrochen. Zwei Menschen sind schon daran gestorben, vierzig weitere sind infiziert.

Besoders betroffen sind die Regionen Coria del Rio und La Puebla del Rio. Das West-Nil-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die meist von Mücken übertragen wird. Sie verläuft in der Regel ohne  Symptome, kann aber in einigen Fällen zu Hirnhautentzündung sowie Herz- und Leberentzündungen führen. 

Jordi Figuerola Borrás ist Forscher an der biologischen Station Doñana in der Region Huelva. Im  Gespräch mit Euronews hat er erklärt, wie es zu einer Ansteckung kommt.

Jordi Figuerola Borrás: "Für eine Übertragung muss eine Mücke mit einem infizierten Vogel in Kontakt gekommen ein. Die Stechmücke infiziert sich mit dem Virus und kann es auf einen anderen Vogel übertragen. Irgendwann sticht sie einen Menschen oder ein Pferd. In den meisten Fällen passiert dann nichts, die Krankheit tritt nicht mehr auf. Aber es gibt einen geringen Prozentsatz, bei dem eine schwere Krankheit ausbricht. Das sind die Fälle, die jetzt in der Gegend von Coria und Puebla del Río auftreten sind."

Wasseransammlungen vermeiden! Wassertonnen, Vogeltränken, Tümpel, Pfützen

Stehende Gewässer in Seen, in Tümpeln und selbst in Schlaglöchern sind die idealen Brutstellen für die Insekten. Viele haben in ihrem Garten Wassertonnen oder Vogeltränken stehen. 

Im Mai hat es in diesem Jahr ungewöhnlich viel geregnet. Dadurch konnte sich überall Wasser sammeln. Zusätzlich konnten die Moskitos durch den Lockdown im Frühjahr weitgehend ungestört durch den Menschen brüten.

Das Ergebnis: eine enorme Moskito-Population und der Grund dafür, dass es jetzt zum Ausbruch des West-Nil-Fiebers kommen konnte. 

Und wie schützt man sich? Der Rat des Experten ist einfach: Gar nicht erst mit den Mücken in Kontakt kommen!

Jordi Figuerola Borrás:"Das Wichtigste ist, zu verhindern, dass die Mücken in unserer unmittelbaren Umgebung brüten. Die Moskitoarten, die das Virus übertragen, legen keine großen Entfernungen zurück. Deshalb ist die Mücke, die uns zu Hause sticht, wahrscheinlich auch bei uns zu Hause oder in der Umgebung geschlüpft. Man sollte verhindern, dass sich irgendwo zu Hause Wasser ansammelt, in dem die Mücken brüten können".

Das West-Nil-Fieber kann nicht von Mensch zu Mensch übertagen werden. Mit Beginn der kälteren Temperaturen im Herbst wird die Bedrohung wieder verschwinden, sagt Jordi Figuerola Borrás.

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