Auf ein Neues: Achte Runde der Brexit-Gespräche in London

Auf ein Neues: Achte Runde der Brexit-Gespräche in London
Copyright Olivier Hoslet/AP
Copyright Olivier Hoslet/AP
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Unterhändler von EU und Großbritannien versuchen heute in London erneut, Bewegung in die festgefahrenen Brexit-Gespräche zu bringen. Gestern hatte Boris Johnson wieder einmal mit einem No Deal gedroht - aber die EU reagiert gelassen.

WERBUNG

Die EU und Großbritannien verhandeln heute in London erneut über einen Brexit-Deal. Es ist die achte Runde, die bisherigen sieben haben keine Ergebnisse gezeitigt.

Zum einen geht es um die Handelsbeziehungen ab 2021. Am Montag drohte Premier Johnson erneut mit einem No-Deal-Brexit. Die EU wiederum sagt, das wolle sie vermeiden, man sei aber vorbereitet. Zur Not werde man nach den Regeln der WHO Handel treiben.

Während die britische Regierung den Brexit als Möglichkeit verkauft, die Kontrolle über die Geld, Grenzen und Gesetze wiederzuerlangen, mahnt die EU auch zur Einhaltung bestimmter Regeln, soll es ein Handelsabkommen geben.

Ein Beispiel wären Staatshilfen für Unternehmen: London will Firmen subventionieren können. Brüssel fürchtet, das könnte britischen Unternehmen einen unfairen Vorteil im Wettbewerb mit EU-Unternehmen verschaffen.

David Henig vom European Centre for International Political Economy erklärt dazu: "Wenn man jemandem einen privilegierten Zugang zu einem großen Markt gewährt, wie die EU es tun würde, dann muss man sicher sein, dass die, denen man diesen Vorzug gewährt, ihre Exporte nicht noch subventionieren. Das geht auch gegen die Regeln der Welthandelsorganisation, aber dort dauert es immer einige Zeit, bis Streitfragen behandelt werden."

Ein weiterer Punkt der Gespräche: die Frage der Fischerei. Ab kommendem Jahr will Großbritannien kontrollieren, wer in britischen Gewässern fischt. Die EU will das aktuelle Quotensystem weiterführen. Die Fischerei hat für die Briten weniger wirtschaftlichen als vielmehr symbolischen Charakter.

Beide Seiten sagen, sie seien zu Zugeständnissen bereit. Und die EU ist für Last-Minute-Deals bekannt. Vergangenes Jahr versprach Johnson im Wahlkampf einen fix und fertigen Brexit-Deal. Es war dann allerdings nur halbgares Versprechen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Brexit: Johnson geht aufs Ganze

94-jährige Strick-Oma sucht neues Zuhause für ihre gestrickten Wahrzeichen

Bettwanzen und König Charles: Opfer russischer Desinformationskampagnen