"Johnson schafft einen Schurkenstaat" - Debatte im britischen Parlament

Boris Johnson hat im britischen Parlament einen umstrittenen Gesetzentwurf verteidigt, von dem selbst die britische Regierung zugibt, dass der gegen internationales Recht verstößt. Der Gesetzesentwurf unterläuft die bisherigen Vereinbarungen zwischen der EU und Großbritannien zum Binnenmarkt und könnte deshalb doch zu Grenzkontrollen in Irland führen - und damit den dortigen Friedensprozess untergraben.
Johnsons Vorgehen hat nicht nur in Brüssel, sondern auch bei den britischen Oppositionsparteien eine mehr als Irritation hervorgerufen.
Schottische Nationalisten befürchten, der Gesetzesentwurf könnte es London auch erlauben, das schottische Parlament in Edinburgh teilweise zu entmachten.
Nach bisherigem Stand bleibt Nordirland Teil des EU-Binnenmarktes, damit keine Warenkontrollen beim Grenzübertritt nötig sind. Jeder Versuch, diese Vereinbarung in Frage zu stellen, dürfte alle Hoffnungen auf ein dauerhaftes Handelsabkommen zunichte machen - und einen NoDeal Brexit wahrscheinlicher.