Sie beten und warten, das Rote Kreuz verteilt Decken und Lebensmittel. Was wird aus den jüdischen Pilgern, die nicht in die Ukraine einreisen dürfen?
An der Grenze zwischen Belarus und der Ukraine sitzen mindestens 1.000 ultraorthodoxe Juden fest. Ihr Reiseziel ist das ukrainische Uman, wo sie zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana am Grab des Rabbi Nachman von Brazlaw beten wollen. Das Rote Kreuz versorgt sie mit Nahrung, warmen Getränken und Decken.
Hintergrund ist ein Einreisestopp für Ausländer, den Kiew verhängt hat. Zuletzt war die Zahl der Corona-Infizierten in der Ukraine stark gestiegen. Um ganze jüdische Familien an der illegalen Einreise zu hindern, verstärkte der ukrainische Grenzschutz seine Einheiten. Das Außenministerium in Kiew rief die Behörden in Minsk auf, keine Pilger mehr ins Nachbarland ausreisen zu lassen.
In den vergangenen Jahren versammelten sich mehr als 30.000 Juden am Grab in Uman - in diesem Jahr wird mit maximal 3.000 Besuchern gerechnet. Diese sollen sich einem Coronatest unterziehen.
Auch Israel verordnete vor dem Neujahrsfest am kommenden Samstag neue harte Quarantänemaßnahmen.