Vier Spürhunde sind derzeit am Flughafen Helsinki im Einsatz, mit dem Ziel, Corona-Infizierte ausfindig zu machen. Sie sind Teil eines einmaligen Pilotprojekts.
Vier Spürhunde sind derzeit am Flughafen Helsinki im Einsatz, mit dem Ziel, Corona-Infizierte ausfindig zu machen. Sie sind Teil eines einmaligen Pilotprojekts.
Wissenschaftler der Universität Helsinki, die das Projekt koordinieren, erklärten in einer am Donnerstag veröffentlichten Artikel, dass speziell ausgebildete "Corona-Hunde" beim Aufspüren des tödlichen Virus je nach Hund eine Trefferquote zwischen 94 und 100 Prozent haben.
Hunde können das Coronavirus auch anhand einer wesentlich geringeren Virusmenge aufspüren als das beispielsweise PCR-Tests können. Und sie sind dabei viel schneller.
Das Testen von Passagieren und Flughafenpersonal passiert auf freiwilliger Basis. Um die Tiere nicht zu verschrecken und um die Risiken für Menschen, die möglicherweise allergisch auf Hunde reagieren, zu verringern, werden die Tests anhand von Stichproben durchgeführt.
Für den Test wird dem Passagier mit einem Tuch über die Haut gestrichen, welches dann in einen dafür vorgesehenen Behälter kommt. Die Hunde schnüffelt an der Probe. Wenn die Tiere eine positive Probe erschnüffeln, wird der Passagier zur Gesundheitsinformationsstation des Universitätsklinikums Helsinki weitergeleitet. Dort erhält er weitere Anweisungen.
Dank ihres äußerst sensiblen Geruchssinns sind Hunde offenbar in der Lage, die Präsenz des Virus bei Menschen sehr leicht zu erschnüffeln. Auch das Training der Tiere geht relativ schnell - manchmal reichen wenige Stunden.
Es hat sich auch gezeigt, dass sie das Virus bei asymptomatischen Menschen bereits Tage vor dem ersten Auftreten von Symptomen identifizieren, was mit Laboruntersuchungen nicht möglich ist.
Die Forscher glauben, dass das Pilotprojekt, wenn es erfolgreich ist, dazu führen könnte, dass "Corona-Spürhunde" in einer Vielzahl von Einrichtungen wie Pflege- oder Altersheimen, beim Zoll und an Grenzübergängen eingesetzt werden könnten. Sie könnten dann auch für Tests bei medizinischem Personal zum Einsatz kommen und so dazu beitragen, Menschen nicht unnötig in Quarantäne zu schicken.
Susanna Paavilainen ist Geschäftsführerin der "Nose Academy Oy", die sich um die Ausbildung der Spürhunde kümmert. Sie betonte, dass das Risiko für die Hunde minimal ist. "Es wird oft gefragt, ob sich ein Hund mit dem Coronavirus infizieren kann. In Studien hat sich gezeigt, dass den Hunden der Rezeptor fehlt, an den sich das Coronavirus anlagert", erklärte sie.