Zählen und Zittern in den USA - Biden mahnt zu Geduld

Zählen und Zittern in den USA - Biden mahnt zu Geduld
Copyright Frank Rumpenhorst/(c) Copyright 2020, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von Euronews mit AP, dpa
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Das Ergebnis der Präsidentenwahl in den USA lässt weiter auf sich warten. In einigen entscheidenden Staaten zieht sich die Stimmauszählung hin. Diese versucht Trump gerichtlich stoppen zu lassen. Konkurrent Biden ruft seine Unterstützer zu Geduld auf.

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In den USA steht ein Ende des Wahlkrimis aufgrund der komplizierten und manchmal langwierigen Auszählungsverfahren in manchen Bundesstaaten immer noch in den Sternen.

Eine Geduldsprobe und für US-Verhältnisse eine ungewöhnlich lange Hängepartie im Kampf um das Weiße Haus. Nicht alle Anhänger des amtierenden republikanischen Präsidenten Donald Trump und seines demokratischen Herausforderers Joe Biden kamen damit klar.

In mehreren Großstädten (darunter Phoenix, Portland, New York, Philadelphia, Chicago und Detroit) gab es teilweise gewaltsame Proteste vor Gebäuden, in denen Stimmzettel ausgezählt werden, und insgesamt Dutzende Festnahmen.

Trump-Anhänger forderten überwiegend den sofortigen Stopp der Auszählungen, manchmal aber auch das genaue Gegenteil. Trump forderte mehrmals via Twitter: "Stoppt die Auszählungen!"

Einiger waren sich Fans von Biden. Sie verlangten mehrheitlich, dass jede Stimme gezählt werden solle. Der Grund liegt auf der Hand: Briefwähler in den USA sind überwiegend Anhänger der Demokratischen Partei. Entsprechend rief Biden Donnerstagabend MEZ seine Unterstützer zu Geduld auf.

Die aktuelle Gallionsfigur der Demokratischen Partei hat in jedem Fall ihren Eintrag in die Geschichtsbücher sicher. Mindestens 71,5 Millionen Stimmen konnte Biden auf sich vereinigen. Damit übertraf der ehemalige Vizepräsident den Rekord von über 69 Millionen Stimmen auf dem Konto von Barack Obama aus dem Jahr 2008.

Das will aber nicht viel heißen. Schließlich hatte auch Hillary Clinton bei der Präsidentschaftswahl 2016 mehrere Millionen mehr Stimmen auf sich vereinigt als ihr Konkurrent Trump. Das Ergebnis ist bekannt. Schließlich wird der US-Präsident oder die Präsidentin nicht direkt von Bürgerinnen und Bürgern gewählt, sondern von Wahlleuten. Ihre Stimmen wiederum gehen, mit der Ausnahme von Nebraska und Maine, vollständig an den Sieger im jeweiligen Bundesstaat. Die Wahlversammlung kommt dann am 14. Dezember zusammen.

Trump beschreitet den Rechtsweg

Und Donald Trump? Er stemmt sich mit allen erdenklichen juristischen Schachzügen gegen eine drohende Niederlage.

Wohl wissend, dass er in den fünf Staaten Alaska, Pennsylvania, North Carolina, Nevada und Georgia jeweils einen Sieg bräuchte, sollte sein Konkurrent, wie es sich laut Prognosen abzeichnet, einen Triumph in Arizona davontragen.

Aber mit seiner vorzeitigen Ankündigung, als künftiger Präsident dem Pariser Klimaabkommen wieder beizutreten, könnte sich Biden für den Geschmack mancher Beobachter zu weit aus dem Fenster gelehnt haben.

Ferner versprach er eine Rückkehr zu normaler Politik. Darunter versteht Biden etwa die Neuverhandlung eines Atomabkommens mit dem Iran und die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Teheran.

Einigkeit demonstrieren momentan nur die Wahlkampfmanager. beider Seiten. Sie behaupteten mitten im Wahlkrimi unisono, ihre Kandidaten seien siegesgewiss und würden sich die noch offenen Bundesstaaten sichern.

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