Merkel: "Kontakte auf das absolute Minimum begrenzen"

Frauen mit Gesichtsmasken in München, 9.5.2020
Frauen mit Gesichtsmasken in München, 9.5.2020 Copyright Matthias Schrader/AP
Von Euronews mit dpa
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Angela Merkel hat nach den Beratungen die neuen Corona-Regeln angekündigt. Offenbar waren viele MinisterpräsidentInnen der Länder gegen stärkere Einschränkungen.

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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat nach den Beratungen mit den MinisterpräsidentInnen der Länder auf einer Pressekonferenz die Ergebnisse erklärt, allerdings konnte sie nur Empfehlungen durchsetzen. Viele MinisterpräsidentInnen der Länder haben sich offenbar bei den mehr als fünf Stunden dauernden Gesprächen gegen härtere Regeln gesperrt. Die Kanzlerin sprach die Meinungsverschiedenheiten direkt an: die Bundesländer wollten weitergehende Maßnahmen erst in der kommenden Woche entscheiden, sie selbst habe sich diese aber durchaus schon jetzt vorstellen können.

Angela Merkel erklärte, jeder solle alle Kontakte auf ein abolutes Mininum beschränken und nur EINEN Kontakt haben - dies gelte auch für Kinder und Jugendliche, dass sie ihre Kontakte auf eine Person ausserhalb des eigenen Haushalts begrenzen sollten.

Vulnerablen Gruppen soll geholfen werden, sich mit den wirksameren FFP2-Masken auszustatten.

An diesem Montag liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland bei 10.824, immerhin rund 3000 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche. Erfahrungsgemäß sind die Zahlen am Montag jedoch immer geringer, da am Wochenende weniger getestet wird. Der deutsche Höchststand der gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden liegt bei 23.542, dieser Wert wurde am vergangenen Freitag (13.11.) errreicht.

Private Feiern soll es bis möglichst Weihnachten nicht mehr geben. Das war schon in dem vorab veröffentlichten Beschlusspapier geplant. Dieses mündete bisher aber nur in Empfehlungen.

Bei Symptomen, die auf eine Corona-Infektion schließen lassen, werden Betroffene angehalten, Zuhause zu bleiben, bis ihre Symptome abklingen. Auch im eigenen Haushalt sollten sie sich möglichst isolieren. Für eine Krankschreibung und die Verschreibung eines Corona-Tests wird gebeten, sich telefonisch an den Hausarzt zu wenden.

Eine erklärte Priorität der Regierung ist die Ermöglichung des Unterrichts, wenn möglich in der Schule. Damit dort weitere Ansteckungen vermieden werden, sollen die Maßnahmen verschärft werden. 

Besonderes Augenmerk liegt auf Jugendlichen, die älter als 12 Jahre alt sind. So sollte demnächst das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für Schüler aller Jahrgänge und für Lehrer auf dem Schulgelände und während des Unterrichts verpflichtend gemacht werden. Klassen sollten, im Falle mangelnder Räumlichkeiten, geteilt werden unter Beibehaltung des Klassenverbandes. Distanzuntericht soll es für alle Schüler im Falle einer Quarantäne geben.

Zudem sieht das Papier vor, die neuen digitalen Werkzeuge zur Erfassung der Infektionen in den Behörden deutlich stärker zu nutzen. Dabei soll verstärkt auf die Corona-Warn-App, die fortwährend verbessert und mit neuen Funktionen versehen wird, gesetzt werden.

Das Treffen zwischen Bund und Ländern an diesem Montag war als Termin für eine Zwischenbilanz gedacht. Es machte auch die Differenzen zwischen der Bundesregierung - die für härtere Regeln plädiert - und den MinisterpräsidentInnen der Länder - von denen viele an die Wirtschaft ihrer Regionen denken - deutlich. Für die Zeit vor Weihnachten soll am 23. November erneut beraten werden.

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