Schweiz ab Dienstag im Lockdown light

Die Schweiz geht in den Lockdown light
Die Schweiz geht in den Lockdown light Copyright Jamey Keaten/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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Die Schweiz zieht wegen der Infektionszahlen die Notbremse: Restaurants und Betriebe aus Sport, Kultur und Freizeit müssen am Dienstag schließen

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Die Schweiz zieht wegen der hohen Infektionszahlen mit dem Coronavirus Konsequenzen und fährt das öffentliche Leben runter: Restaurants und Betriebe aus Sport, Kultur und Freizeit müssen schließen, Skigebiete dürfen aber offen bleiben.

Ab Dienstag sind schweizweit Restaurants, Kultur-, Freizeit- und Sportbetriebe geschlossen. Die Skigebiete dürfen offen bleiben, sofern sie eine kantonale Bewilligung erhalten, sie sollen in der Verantwortung der Kantone bleiben. Im Gegensatz zum umliegenden Ausland verzichtet der Bundesrat auf einen "harten Lockdown".

Die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga sagte auf der Pressekonferenz zur Corona-Lage am Freitag: "Das Coronavirus lässt uns auch während den Festtagen nicht los". Die Situation bleibe kritisch, deswegen habe der Bundesrat nun zusätzliche Massnahmen ergriffen, so Sommaruga.

Die Fallzahlen würden dafür sorgen, dass das Pflegepersonal am Anschlag arbeitet. "Viele trauern um einen lieben Menschen, den sie verloren haben", sagt Sommaruga im Hinblick auf die hohen Todeszahlen. Mehr als 5000 Menschen sind in der Schweiz bisher im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Der Lockdown light soll bis zum 22. Januar dauern

Kantone, in denen die Reproduktionszahl unter 1 sowie die 7-Tage-Inzidenz unter dem schweizerischen Durchschnitt liegt, dürfen weiterhin die Maßnahmen in ihrem Hoheitsgebiet lockern und beispielsweise Restaurants und Sporteinrichtungen öffnen.

In der Schweiz hatte die Corona-Taskforce ebenfalls einen harten Lockdown wie in anderen Ländern gefordert. Zu diesem konnten sich die PolitikerInnen bisher aber nicht durchringen.

Warnungen kommen in der Schweiz wie in Deutschland aus den Krankenhäusern, dort fehlt es vor allem an Fachpflegepersonal.

Die Infektionszahlen in der Schweiz gehören - im Verhältnis zur Einwohnerzahl - zu den höchsten in Europa. Dennoch waren Bundesregierung und Kantone bislang zurückhaltend. Erst vergangene Woche waren öffentliche Veranstaltungen verboten worden und es wurde eine Sperrstunde für Restaurants um 19 Uhr eingeführt - allerdings gab es dazu Ausnahmen.

Am Freitag wurden für die Schweiz und Liechtenstein laut Gesundheitsministerium 4478 Neuinfektionen gemeldet. Auf 100.000 EinwohnerInnen gab es in den vergangenen 14 Tagen knapp 665 Fälle. In Deutschland waren es laut Europäischem Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten 341, in Österreich 473.

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