Zutritt nur für Geimpfte? Streit um Massenveranstaltungen

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Von euronews
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Dürfen Konzerte, Messen oder Sportveranstaltungen nur von Menschen besucht werden, die gegen Covid-19 geimpft sind?

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In der Schweiz denkt die Veranstaltungsbranche über eine Covid-19-Impfung als Voraussetzung für die Teilnahme an Konzerten, Messen oder Sportereignissen wie Fußballspielen nach. Wer derartige Veranstaltungen durchführt, hat in der Schweiz gemäß der Wirtschaftsfreiheit das Grundrecht zu entscheiden, unter welchen Voraussetzungen, Menschen zugelassen werden.

Über die Frage wird nicht nur in der Schweiz nachgedacht und gestritten. Menschen aufgrund einer nicht erfolgten Covid-19-Impfung von Teilen des öffentlichen Lebens auszuschließen, sei ethisch bedenklich und teile die Gesellschaft in Klassen ein, sagen viele. Dem gegenüber stehen gesundheitliche Bedenken und die Angst vor Massenansteckungen als Argument.

Frédéric Pitrou von der französischen Gewerkschaft der Veranstaltungsbranche erläutert: „Eine Impfung ist nicht verpflichtend. Es wird Menschen geben, die zu Veranstaltungen kommen und denen Veranstalter nur schwer den Zugang verweigern können. Rechtlich gibt es keine Grundlage, sich impfen lassen zu müssen. Wir haben also ein rechtliches Problem zu lösen, das nicht einfach ist und das zur Benachteiligung von Veranstaltungsteilnehmern führen kann.“

Seehofer will keinen Impfzwang

In Deutschland warnte Innenminister Horst Seehofer davor, Geimpfte zu bevorzugen. Es sei zwar wichtig, sich impfen zu lassen, er sei aber gegen einen Zwang. Und Menschen aufgrund einer Impfung Sonderrechte einzuräumen, käme einer Impfpflicht gleich, sagte der CSU-Politiker.

Die französische Regierung hat sich ebenfalls entschieden, die Verabreichung des Covid-19-Impfstoffes nicht vorzuschreiben. Gesundheitsminister Olivier Véran betonte, ein Impfschutz sei auch keine Voraussetzung, um etwa ins Restaurant zu gehen oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

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