Kein Ende der Gewalt: Zwei Richterinnen in Kabul erschossen

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In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind zwei Richterinnen des Obersten Gerichts von Unbekannten erschossen worden.

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In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind zwei Richterinnen des Obersten Gerichts von Unbekannten erschossen worden. Einem Gerichtssprecher zufolge waren sie auf dem Weg zur Arbeit. Ihr Fahrer sei verletzt worden. Es bekannte sich niemand zu der Tat. Die Taliban bestritten, dafür verantwortlich zu sein. 

Die Islamisten führen seit September Friedensgespräche mit der afghanischen Regierung im katarischen Doha. Trotzdem gibt es immer wieder Attentate auf Sicherheitskräfte. Am Samstag wurden in Kabul durch eine Bombe zwei Polizisten getötet und einer verletzt. Am Freitag töteten die Taliban in der westlichen Provinz Herat zwölf Sicherheitskräfte.

Zahlreiche Anschläge auf Sicherheitskräfte

In Dschalalabad, der Hauptstadt der östlichen Provinz Nangarhar, wurden zwei Polizisten von Unbekannten bei einem Angriff erschossen, wie der Chef des Provinzrates mitteilte. In der nördlichen Provinz Baghlan tötete eine am Straßenrand gezündete Bombe einen Polizisten, ein zweiter wurde verwundet. In der südlichen Provinz Helmand wurde ein Polizist bei einem Taliban-Angriff auf einen Kontrollposten getötet, zwei weitere wurden verletzt.

Im Distrikt Daman in der südlichen Provinz Kandahar explodierte eine Autobombe vor einem Geheimdienstbüro. Nach Angaben von Provinzgouverneur Ruhullah Khanzada gab es anschließend eine Schießerei, bei der vier Angreifer getötet wurden. Es sei noch unklar, ob es auch aufseiten der Sicherheitskräfte Opfer gab.

Die Taliban wollen wieder an der Macht beteiligt werden. Sie hatten Afghanistan zwischen 1996 und 2001 regiert. Eine von den USA angeführte Militärintervention nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA setzte ihrer Herrschaft ein Ende. Ende Februar 2020 schlossen die USA ein Abkommen mit den Taliban, das einen schrittweisen Abzug aller ihrer Kräfte vorsieht. 2500 US-Soldatinnen stehen kurz davor, das Land zu verlassen.

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