Sie sehen die Meinungs-, Rede- und Kunstfreiheit infrage gestellt. In Barcelona gingen Müllcontainer in Flammen auf. Die Proteste gegen die Inhaftierung des Rappers reißen nicht ab. Lässt die Regierung unbequeme Künstler hinter Gitter wandern?
In mehreren Städten Spaniens haben Demonstrierende die dritte Nacht in Folge gegen die Inhaftierung des katalanischen Rappers Pablo Hasél protestiert. Dabei kam es, wie hier in Barcelona, erneut zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Am Wochenende wurden von den Behörden noch mehr Proteste befürchtet - in zahlreichen spanischen Städten.
Haséls Unterstützer sprechen von Willkür. Er war zu neun Monaten Haft verurteilt worden wegen Beleidigung des Königshauses und Verherrlichung terroristischer Taten. Zuletzt wurde bekannt, dass der Rapper einer weiteren Haftstrafe von 2,5 Jahren entgegensieht, für die Bedrohung eines Zeugens im Jahr 2017.
"Unterdrückung führt zu nichts"
"Natürlich, wenn solch hässliche Dinge gesagt werden, dann muss dagegen vorgegangen werden. Aber wenn jemand singt, referiert oder schreibt, so Kritik äußert, dann kann er oder sie dafür nicht verurteilt werden. Denn das wäre Unterdrückung und das führt zu nichts."
Wie in den vergangenen Tagen hatten die Proteste am Donnerstag zunächst mit friedlichen Zusammenkünften begonnen.
Verhaftungen und Container in Brand
In der katalanischen Hauptstadt Barcelona setzten sich einige Personen von der Menge ab und steckten Barrikaden aus Müllcontainern in Brand, die eine der Hauptstraßen blockierten. Demonstrierende warfen Steine und Flaschen auf die Polizei. Das Gebäude einer Zeitung wurde beschädigt. In Valencia setzten Beamte Schlagstöcke ein, um die Menge zu zerstreuen. Dort wurden mindestens acht Menschen verhaftet.