Covid-19 in Österreich: Brasilianische Mutante P.2 besorgt Salzburg

In Salzburg ist die brasilianische Mutante P.2 nachgewiesen worden. Es ist der erste bekannte Fall in Österreich. Dabei war laut ORF schon Anfang Februar der Verdacht auf diese Mutation aufgetaucht, als der Mann positiv getestet worden war. An diesem Montag lag das Ergebnis der Sequenzierung vor. Die Quarantäne des Infizierten wurde verlängert, die Beschränkungen für seine Kontaktpersonen wurden ausgeweitet.
In Salzburg gelten jetzt auch generell 14 Tage Quarantäne.
Der Sprecher des Bundeslandes Salzburg, Franz Wieser, erklärte zu dem infizierten Patienten: "Er war weder im Urlaub noch sonst auswärts unterwegs".
Wieser erklärte, es handle sich um eine dritte Variante der brasilianischen Mutation, bei der auch die Variante E484K vorhanden ist. Diese stehe im Verdacht, die Immunabwehr des Körpers besonders zu schwächen. Bis Anfang Februar seien die Proben auf drei bestimmte Komponenten gleichzeitig untersucht worden, um als brasilianische Mutation erkannt zu werden. Erst jetzt werde nach allen Komponenten einzeln gesucht. Und bei dem bestätigten Fall fehle die Mutante N501NY.
Brasilianische Forscher arbeiten derzeit an den Besonderheiten der einzelnen Mutationen.
Zusdem warnten die Experten, dass für die Variante P.2 im Prinzip dasselbe gelte wie bei P.1.."Auch nach einer durchgemachten Infektion gibt es bei dieser Variante die Möglichkeit, sich noch einmal anzustecken. Noch nicht ausreichend geklärt ist zudem, wie wirksam die verschiedenen Impfstoffe in Bezug auf diese Mutationen sind“, sagteHans Georg Mustafa vom Salzburger Labor medilab.
Offenbar ist P.2 auch in Brasilien weniger weit verbreitet als P.1.
Das Robert Koch-Institut erwähnt bisher nur die Variante P.1 aus dem Amazonas-Gebiet - neben der britischen und der süfafrikanischen Mutation. Das RKI schreibt: "B.1.1.7, B.1.351 und P.1 breiten sich weltweit und in einigen Staaten mit großer Dynamik aus. Ob und in welchem Maße die neuen Varianten die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe beeinträchtigen, ist derzeit noch nicht sicher abzuschätzen. Diese Aspekte werden in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht."