Zahl der Neuinfektionen steigt und steigt -Wien verschärft Regeln an Schulen

Schulstart mit Maske für Kinder in einer Grundschule in Wien, 7.9.2020
Schulstart mit Maske für Kinder in einer Grundschule in Wien, 7.9.2020 Copyright Ronald Zak/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews
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Wegen der sich ausbreitenden Corona-Varianten hat die Stadt Wien die geltenden Vorschriften an Schulen und Kindertagesstätten verstärkt.

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Die Zahl der Neuinfektionen in Österreich steigt und steigt - an diesem Donnerstag wurde mit 3.357 Fällen ein neuer Tages-Höchststand für das Jahr 2021 verzeichnet. In der Schweiz - mit etwa der gleichen Einwohnerzahl - gab es gleichzeitig etwa halb so viele Neuansteckungen.

In der Hauptstadt Wien werden die Corona-Vorschriften an Schulen und Kindergärten verschärft. Zukünftig sollen Kindergarten- und Hortgruppen, bzw. Schulklassen bei zwei nachgewiesenen Fällen geschlossen werden. Zudem wird die Quarantänezeit von zehn auf 14 Tage erhöht. Die Stadt reagiert damit auf die Ausbreitung der ansteckenderen "britischen" Virus-Mutation, die nach Angaben des medizinischen Krisenstabs in Wien fast 80 Prozent der Fälle ausmacht.

Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) schrieb in einer Erklärung: "Wir haben die Lage an den Wiener Schulen und Kindergärten dank der flächendeckenden Tests ganz genau beobachtet und reagieren mit diesen Maßnahmen auf die steigenden Infektionszahlen der letzten Wochen."

Wien: Schließung der Schulen soll vermieden werden

Eine Schließung der Schulen oder eine Verlängerung der Osterferien will Wiederkehr vermeiden. Daher werden man alles unternehmen, damit die Schulen offen bleiben können.

Bislang wurden beim Auftreten einer Corona-Infektionen an Bildungseinrichtungen, bzw. Kinderbetreuungseinrichtungen, Einzelfallentscheidungen getroffen. Beim Erkranken des Erziehers, bzw. des Lehrpersonals mussten die Kinder als erste Kontaktpersonen (K1) in Quarantäne, trat ein Krankheitsfall bei den Kindern auf, galt der Rest der Gruppe wegen der Maskenpflicht als K2-Kontakt. Das wird nun anders sein.

Tritt ein Corona-Fall im Hort auf, wo die Kinder nicht im Klassenverband zusammen sind, dürfen sie zukünftig auch nicht mehr am Unterricht in ihrer Klasse teilnehmen, aber weiterhin die Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen. Auch hier gilt: ab zwei auftretenden Fällen wird geschlossen.

Derzeit in Wien geschlossen: 6 Kindergärten und 8 Schulen

In Wien sind derzeit sechs Kindergärten und acht Schulen wegen Corona-Infektionen geschlossen. Ein Cluster gab es an einer Schule, wo gleich 62 Kinder und eine Angestellte positiv getestet wurden. Die Ergebnisse der Schnelltests werden nun durch PCR-Tests verifiziert. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche in Wien 406 Schüler:innen und Kindergartenkinder positiv auf das Coronavirus getestet, bei den Angestellten waren es 159.

"Die Bildung und die Gesundheit unserer Kinder stehen für mich gleichermaßen an erster Stelle. Deshalb verstärken wir den Schutz der Wiener Bildungseinrichtungen Schritt für Schritt. Wir testen das gesamte Bildungspersonal einmal pro Woche mittels PCR-Gurgeltest. Die Schülerinnen und Schüler werden zweimal pro Woche mittels Antigen-Schnelltest durchgetestet. Das Bildungspersonal wird noch im März durchgeimpft sein. Nun müssen wir das Kontaktpersonenmanagement im Hinblick auf die britische Variante anpassen, um weiterhin einen hohen Schutz für alle Beteiligten zu gewährleisten", erklärte der für Gesundheits zuständige Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber dem Standard.

Rund 17 Prozent der Neuinfektionen passieren in der Schule

Laut den Analysen der Gesundheitsbehörden sind jedoch nur 16,7 Prozent der Neuinfektionen auf Schulen, bzw. Kindertagesstätten zurückzuführen. Dagegen machten die Infektionen im Bereich "private Treffen, Haushalte und Familie" fast 50 Prozent aus, auf der Arbeit infizierten sich demnach rund 29 Prozent.

Weitere Quellen • ORF, Standard

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