Der US-Präsident kann zwar aufgrund Widerstands im Kongress nicht die Waffengesetze ändern, aber Verordnungen erlassen. In einem ersten Schritt soll es "Ghost Guns" an den Kragen gehen.
Schusswaffen in allen erdenklichen Formaten sind vieler Amerikaner liebstes Kind. Trotzdem scheut US-Präsident Joe Biden nicht davor zurück, die ausufernde Gewalt durch Schusswaffengebrauch politisch anzugehen.
In einem ersten Schritt hat Biden sogenannten Ghost Guns, Geisterwaffen ohne Seriennummer, den Kampf angesagt.
Biden erläuterte seine Motivation im Rosengarten des Weißen Hauses: "Gewalt durch Schusswaffen ist eine Epidemie in diesem Land. Ich sage es nochmal: Schusswaffengewalt ist eine Epidemie. Und sie ist auf internationaler Ebene eine Peinlichkeit."
Erst am Mittwoch tötete ein Mann in South Carolina fünf Menschen, darunter zwei Kinder, durch Schüsse. Biden verwies auch auf diese Tragödie: "Wir sollten auch Kriegswaffen und Waffen mit abnehmbaren Magazinen in diesem Land verbieten. In den zehn Jahren, in denen wir das gemacht haben, ist die Zahl der Massenerschießungen tatsächlich zurückgegangen. Sogar Strafverfolgungsbeamte haben mir und anderen Befürwortern dieser Gesetzgebung gesagt, dass sie sich manchmal durch Kriegswaffen und Großraummagazine überfordert fühlen."
Bidens Gegner ist die mächtigste Waffenlobby der Welt, die National Rifle Association. Auch viele Republikaner lehnen eine Verschärfung der Waffengesetze ab. Gesetzesänderungen sind deshalb im US-Kongress derzeit nicht durchzubringen.
Dabei sind die nackten Zahlen erschütternd: Allein in diesem Jahr sind Schätzungen zufolge landesweitbereits 11.000 Menschen ums Leben gekommen.
Noch deutlicher ist die letzte offizielle Statistik für das Jahr 2018. Knapp 40.000 Menschen wurden damals durch Schusswaffengebrauch getötet, das entspricht 109 Toten ppro Tag.