Karibik-Gefühl in tiefster Provinz: Was die Nasa im Salda-See zu suchen hat

Drr Saldasee im Südwesten der Türkei besticht auch, aber nicht nur, durch sein türkis schimmerndes Wasser
Drr Saldasee im Südwesten der Türkei besticht auch, aber nicht nur, durch sein türkis schimmerndes Wasser Copyright Via AFP Video
Von Euronews mit AFP
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In Vorbereitung der Nasa-Mission auf dem Roten Planten haben sich die Wissenschaftler der Raumfahrtbehörde auf den Saldasee im Südwesten der Türkei gestürzt.

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Der Salda-See im Südwesten der Türkei ist ein weltweit einzigartiger Naturschauplatz. In seinen Tiefen verbirgt das kristallklare Kratergewässer eine Flora und Fauna, die für Wissenschaftler, vor allem für die der NASA, von besonderem Interesse sind.

Die dort gefundenen Mikroorganismen sind endemisch, und vor allem könnten sie denen ähnlich sein, die - vielleicht - auf dem Planeten Mars vorkommen.

Nasa-Experten sind deshalb vor Ort gewesen, um Studien und Simulationen zur Vorbereitung des Einsatzes des Perseverance Rovers auf dem Roten Planeten durchzuführen.

Ingenieur Servet Cevni erläuterte: "Der Jezero-Krater, in dem der NASA-Rover gelandet ist, hat eine starke Ähnlichkeit mit dem See. Wir könnten dort Einzeller finden, wie die, die hier den Ursprung des Lebens darstellen. Dieser See ist wertvoll, weil er seit mehr als 3 Millionen Jahren unverändert geblieben ist."

Vom Tourismus bald überrollt?

Aber zum rein wissenschaftlichen Interesse am Saldasee haben sich auch touristische Begehrlichkeiten gesellt. Regelmäßig kommen Tausende von Besuchern, um die Karibik-ähnlichen Sandstrände zu bewundern und im türkisfarbenen Wasser zu schwimmen.

Zum großen Missfallen von Umweltschützern wie Gazi Osmak Sakar, dem Leiter des Vereins zur Erhaltung des Salda-Sees: "Die Zukunft des Sees ist in Gefahr, wenn Millionen von Menschen kommen. Und am Ende wird es nicht einmal der Tourismusbranche gut tun. Deshalb muss dieser See geschützt werden!"

Appell an UNESCO

Die Behörden planen, das gesamte Gebiet zu einem geschützten Naturpark zu erklären, dem sogenannten Nationalgarten. Doch einige Umweltaktivisten bezweifeln, dass dieses Vorhaben den See tatsächlich schützen kann.

Nazli Oral Erkan ist Umweltexpertin und Abgeordnete der CHP-Partei: "Wenn das Projekt des Nationalgartens voranschreitet, kann dies mit einer Zunahme der menschlichen Aktivitäten auf dem Gelände einhergehen. Dabei befinden wir uns eigentlich in einer Art Naturmuseum. Stattdessen sollten wir in Erwägung ziehen, sden See eher aus der Ferne zu bestaunen."

Einige Aktivisten appellieren nun an die UNESCO, die Stätte als Weltkulturerbe zu klassifizieren, damit sie besser geschützt werden kann.

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