Armut in Europa: Wenn das Geld trotz Arbeit nicht reicht

Armut in Europa: Wenn das Geld trotz Arbeit nicht reicht
Copyright Euronews
Copyright Euronews
Von Filipa Soares
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die EU-Staats- und Regierungschefs treffen sich zu einem Sozialgipfel in Porto, um über Wege zu beraten, wie die Zahl der von Armut betroffenen Menschen in Europa bis 2030 um 15 Millionen gesenkt werden kann.

WERBUNG

Die Europäische Union will die Zahl der von sozialer Ausgrenzung oder Armut bedrohten Menschen bis 2030 um mindestens 15 Millionen senken. Über die Umsetzung dieses Ziels beraten die Staats- und Regierungschefs der EU an diesem Wochenende auf einem Sondergipfel in der portugiesischen Stadt Porto.

Nur wenige Kilometer entfernt von dem Ort, an dem das Gipfeltreffen stattfindet, verteilt die Organisation "O Coração da Cidade" (Das Herz der Stadt) Lebensmittel an rund 700 Familien, die finanzielle Schwierigkeiten haben.

Die Menschen, die hierher kommen, können oft trotz Arbeit nicht von ihrem Einkommen leben, so wie António Manuel: "Das Geld reicht nicht, obwohl ich arbeite. Das, was ich verdiene, brauche ich für die Wohnung, hierher komme ich für eine Unterstützung."

Elisabete Ferro hat kleine Kinder, sie sagt: "Es ist sehr wichtig, denn es gibt Tage, an denen wir nichts zu essen haben, und das hilft sehr."

Der private Verein bietet auch Kleidung und Medikamente an. Cristina Simões engagiert sich ehrenamtlich und wünscht sich, dass die sich EU-Staats- und Regierungschefs, Institutionen und Vertreter der Zivilgesellschaft, die sich in Porto versammeln, anders im Kampf gegen die Armut engagieren.

"Man sollte dringend die Situation der Lebensmittelverteilung überdenken. Es sollte Wege geben, in der Wirtschaft, für diese Menschen ein Minimum zu garantieren. Aber wenn es die nicht gibt, sollten sich die Menschen durch Teilen, Solidarität und Hilfe engagieren."

Daneben kümmert sich der Verein "O Coração da Cidade" auch um obdachlose Menschen in Porto. In einem offenen Brief haben mehr als hundert prominente Persönlichkeiten die Staats- und Regierungschefs aufgefodert, sich für ein Ende der Obdachlosigkeit bis 2030 einzusetzen.

Der letzte EU-Sozialgipfel fand 2017 im schwedischen Göteborg statt. Bei dem Gipfel in Porto wird Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht dabei sein. 

Auf dem Sozialgipfel wollen die Politiker einen Aktionsplan verabschieden, der sozialen Schutz festschreibt. Die Rede ist von der Europäischen Säule sozialer Rechte. 

Im Vorfeld des Gipfels erklärte Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis, der Plan unterstütze auch den Covid-Wiederaufbau.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Gerüchte in Brüssel: Mario Draghi könnte EU-Kommissionschef werden

Ylva Johansson: Erstmals ein gemeinsamer, umfassender EU-Ansatz zu Migration

Spanien will Goldenes Visum abschaffen