Der 17. Oktober war der Internationale Tag zur Beseitigung der Armut. Obwohl die Quote der von Armut oder sozialer Ausgrenzung Betroffenen in Portugal gesunken ist, bleiben diese laut Hilfsorganisationen ein „strukturelles Problem“.
Die Risikorate für Armut und sozialer Ausgrenzung in Portugal ist derzeit die niedrigste seit 2015. Trotzdem leben etwa 1,8 Millionen Portugiesen und Portugiesinnen in Haushalten mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 632 Euro, so ein Bericht von Pordata, der am Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut veröffentlicht wurde.
Laut der Daten bis 2023 ist das Armutsrisiko von älteren Menschen am stärksten gestiegen. Es verschärfte sich von 17,1 Prozent im Jahr 2022 auf 21,1 Prozent im Jahr 2023. Ein Fünftel der älteren Menschen in Portugal leben allein mit einem Bruttoeinkommen von weniger als 632 Euro oder sie gehören zu einem Haushalt, der von Armut betroffen ist.
Alleinerziehende Familien mit Kindern sind es, die laut Portada "die größte Verletzlichkeit aufweisen" - gefolgt von Einzelpersonen. Bei ihnen ist ein Anstieg des Armutsrisikos von 24,9 Prozent im Jahr 2022 auf 28,6 Prozent im Jahr 2023.
44 Prozent der arbeitslosen Einwohner und Einwohnerinnen Portugals leben in Haushalten mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze.
Lissabons Vorort Oeiras führt beim durchschnittlichen Monatseinkommen
Die Metropolregion Lissabon führt die Tabelle der Einwohner Portugals mit den höchsten durchschnittlichen Monatseinkommen an (1.375 Euro).
Die Vorort-Gemeinde Oeiras verzeichnet das höchste durchschnittliche Einkommen (1.637 Euro).
Andererseits verzeichnet die Region Tâmega e Sousa im Hinterland von Porto den niedrigsten Wert (883 Euro).
Laut dem Bericht "Armut und Soziale Ausgrenzung 2025", der im Rahmen des Internationalen Tages zur Beseitigung der Armut von EAPN Portugal veröffentlicht wurde, ist die Inselgruppe der Azoren eine der am stärksten gefährdeten Regionen des Landes. Dort sind 28,4 Prozent der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Auch die Halbinsel Setúbal sticht als die verwundbarste Region auf dem Festland hervor, hier sind 21,8 Prozent von Armut bedroht.
EAPN Portugal betont, dass die absolute Zahl der armutsgefährdeten Menschen weiter über zwei Millionen liegt. Dies verdeutlicht, dass Armut nach wie vor ein strukturelles Problem des Landes ist. Außerdem stellen Frauen weiterhin die Mehrheit der von Armut betroffenen Personen dar (56 Prozent).
In der Europäischen Union belegt Portugal den 19. Platz unter den 27 Ländern beim mittleren monatlichen Einkommen der Haushalte. Lettland hat Portugal überholt. Diese Rangliste wird von Luxemburg und Dänemark angeführt, den Ländern mit den höchsten Einkommen.