Zum Abschluss der G7-Konferenz demonstrierten die Staats- und Regierungschefs viel Einigkeit. Entwicklungsorganisationen äußerten scharfe Kritik.
Zum Abschluss der G7-Konferenz in Großbritannien haben die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs viel Einigkeit demonstriert.
Man wolle ärmere Länder im Kampf gegen die Corona-Pandemie stärker mit Impfstoff unterstützen als bisher, hieß es. Und was die Klimaziele betrifft, sollten bis spätestens 2050 die CO2-Emmissionen auf null gebracht werden.
"Ein historisches Versagen"
Entwicklungsorganisationen äußerten dennoch Kritik, wie Anna Marriott von "Oxfam": "Für uns ist das ein historisches Versagen, so wie sie sich den Herausforderungen unserer Zeit stellen - diesem riesigen Gesundheitsnotstand, dem wir gegenüberstehen und dieser riesigen Klimakatastrophe. Sie sind nicht auf der Höhe. Ich glaube, jeder sieht, dass sie hier ganz klar versagt haben."
Edwin Ikhuoria von "One Campaign" wundert sich über den Abschlussbericht, worin stehen würde, sie würden alles so schnell wie möglich tun. "Und dann sprechen sie von einer Milliarde Dosen im nächsten Jahr. Es ist schon interessant, dass sie denken, dass eine Milliarde Dosen innerhalb eines Jahres die Pandemie wirklich beenden würden. So könnten nicht mal fünf Prozent der Bevölkerung versorgt werden."
Bei der Umweltschutzbewegung "Extinction Rebellion" war man zwar erleichtert, dass die USA wieder eine führende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen wollen. Trotzdem seien bei dem Gipfel nicht genügend Maßnahmen ergriffen worden.
Weitere Termine für Biden in Europa
Die Europa-Reise von US-Präsident Joe Biden geht indes weiter. Am Montag nimmt er an einem Nato-Gipfeltreffen teil. Am Dienstag steht unter anderem ein Spitzentreffen mit EU-Vertretern auf dem Programm, bevor Biden nach Genf weiterreist. Dort wird er am Mittwoch mit Russlands Staatspräsident Wladimir Putin Gespräche führen. Angesichts der schwierigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wird die Zusammenkunft der Präsidenten mit Spannung erwartet.
Der Aufenthalt in Europa ist Bidens erste Auslandsreise als US-Präsident. Der 78-Jährige ist am 20. Januar dem Republikaner Donald Trump im Weißen Haus nachgefolgt, unter dem das Verhältnis zu den traditionellen Verbündeten der Vereinigten Staaten schwer belastet war.