Schlimmstmöglicher Stimmungsdämpfer: Sommerspiele in Tokio ohne Fans

**Ein Teil des olympischen Albtraums bewahrheitet sich. Die Sommerspiele in Tokio werden zwar nicht abgesagt, aber vor leeren Zuschauerrängen stattfinden. **
Hintergrund sind die weiterhin steigenden Corona-Infektionszahlen. Damt erstarb die Hoffnung auf die Zulassung von bis zu 10.000 japanischen Fans pro Wettkampf. Das war eigentlich das Minimalziel der Organisatoren gewesen.
Aber der Umfang der Neuinfektionen zwang zum Umdenken, wie die japanische Olympia-Ministerin Tamayo Marukawa vor der Presse erläuterte: "Alle fünf beteiligten Institutionen, darunter die Regierungen von Tokio und Japan sowie das IOC, haben sich getroffen und entschieden, dass es keine Zuschauer in den Sportstätten in Tokio geben wird, weil die Stadt Tokio den neuen Corona-Notstand verhängt hat."
Tiefschlag für Tokio
Der Notstand zwang also zur olympischen Notbremse, die nicht nur die Stadien betrifft. Auch Fanmeilen und Alkoholausschank werden verboten. Das betrifft nicht nur die Hauptstadt-Region, sondern auch drei benachbarte Präfekturen.
Ausländische Olympia-Fans hatten schon im März erfahren, dass sie gar nicht erst nach Japan einreisen dürfen. Gerade in Tokio eingetroffen, versuchte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, dem Stimmungsdämpfer etwas Positives abzugewinnen: "Meiner Meinung nach können alle sehr zufrieden sein, dass die strengeren Maßnahmen verhängt worden sind, um das japanische Volk und die an den Spielen Teilnehmenden zu schützen."
Nur in die Röhre gucken können Olympia-Fans also, und das zum ersten Mal in der olympischen Geschichte. Auch Public Viewings wird es nicht geben.
Die seit Tagen in Scharen anreisenden Olympionikinnen und Olympioniken betreten bei ihrer Ankunft am Flughafen Tokio-Narita in vielerlei Hinsicht Neuland.