Die Waldbrände haben Griechenland weiter fest im Griff

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Von Frank Weinert
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Die verheerenden Waldbrände in Griechenland nehmen kein Ende. Viele Menschen haben alles verloren. Experten mahnen einen besseren Schutz der Häuser an.

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Griechenland erlebt die schlimmste Hitzewelle seit Mitte der achtziger Jahre. Das Land hatte am Dienstag mit 81 Waldbränden zu kämpfen, von denen der größte in einem Waldgebiet am Fuße des Berges Parnitha in Nordost-Attika ausbrach und in der Nacht außer Kontrolle geriet. Anderswo heißt es aufräumen und Bilanz ziehen:

Die Einwohner von Varybobi schauen, was sie in den Flammen verloren haben. Dutzende von Häusern, Autos und Geschäften brannten ab oder schwer beschädigt. Schätzungen zufolge dürfte sich die verbrannte Fläche auf etwa 30.000 Hektar belaufen. Wissenschaftler und Behörden fordern die Menschen, die in der Nähe von bewaldeten Gebieten im ganzen Land leben, dringend auf, die Umgebung ihrer Häuser von Gras und Ästen zu befreien, da die anhaltend hohen Temperaturen wahrscheinlich zu neuen Bränden führen werden.

Nach Angaben des Zivilschutzes sind 94 Häuser verbrannt, und 442 Menschen wurden aus den Flammen gerettet. Die Anwohner sind schockiert: ''Wir haben mit Wasserschläuchen versucht, das Dach und alle Außenräume nass zu halten, aber die Polizei kam und zwang uns zu gehen, alles ging sehr schnell, in letzter Minute habe ich unseren Hund losgebunden, den ich jetzt nicht mehr finden kann.''

An der Stelle des Kiefernwaldes von Varybobi, der eine Sauerstofflunge für ganz Attika war, sieht man jetzt nur noch Asche und beschädigte Häuser. Viel Arbeit wartet auf die Bewohner: ''Wir brauchen einen kompletten Wiederaufbau, Elektrik, Sanitäranlagen, die sind alle geschmolzen – und der Rest – Tische, Betten, all das, nichts ist mehr da".

Efthiios Lekkas vom Naturkatastrophenmanement sieht auch Mängel beim Schutz von Häusern: "Natürlich waren die Temperaturen hoch, die Luftfeuchtigkeit fast null. Vor allem aber fehlten Schutzmaßnahmen durch die Hausbesitzer."

Der stellvertretende Minister für Katastrophenschutz, Nikos Hardalias, teilte mit, dass das Land ein Hilfeersuchen an das Europäische Katastrophenschutzverfahren gestellt hat. Zypern hat bereits reagiert und 40 Feuerwehrleute und zwei Flugzeuge geschickt.

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