Ein Atommülllager am Ort der Tragödie

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Copyright SERGEI SUPINSKY/AFP
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Von Luis Nicolas Jachmann
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Tschernobyl ist eng mit der Kernreaktor-Katastrophe von 1986 verbunden. Auf dem Gelände wird jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen. Verbrauchte Brennelemente lagert die Ukraine dort fortan zwischen.

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Vor 35 Jahren hat die Atomreaktor-Katastrophe von Tschernobyl tausende Leben gekostet. Jetzt beginnt auf dem Gelände des havarierten Kraftwerks eine neue Zeitrechnung. Die Ukraine hat hier ein neues Atommüllzwischenlager eingeweiht, das verbrauchte Brennelemente aufbewahren soll.

"Wenn die verbrauchten Elemente ankommen, werden sie in einen anderen Behälter umgepackt und zum Lagerplatz gebracht. Danach müssen wir nur noch die Lagerbedingungen kontrollieren".
Volodymyr Holosha
Projektleiter

Bisher war die Ukraine stark von Russland abhängig. Der Atommüll wurde zur Wiederaufbereitung ins Nachbarland transportiert. Von nun an lagert der Staatskonzern Energoatom verbrauchte Brennelemente aus den ukrainischen Atommeilern nahe Tschernobyl. Dabei hilft auch amerikanische Technologie. Das Unternehmen Holtec International hat der Ukraine 90 spezielle Container zur Aufbereitung verkauft.

Ukrainisch-Amerikanische Kooperation

Mit den Risiken der Atomenergie leben

Die Ukraine bezieht rund die Hälfte des Stroms aus Atomenergie. Vier Kernkraftwerke sind im osteuropäischen Land bis heute aktiv. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 forderte tausende Tote und Verletzte - auch noch Jahre nach dem Unglück starben Menschen. Studien weisen Zusammenhänge zwischen Spätfolgen wie Krebserkrankungen und der Reaktorexplosion auf. Die Ukraine hatte in den vergangenen Jahren wurde damit begonnen, das Gelände rund um Tschernobyl verstärkt touristisch zu erschließen. Eine Eisenbahnstrecke im radioaktiv belasteten 30-Kilometer-Sperrgebiet wurde seit 2017 saniert.

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