Eine österreichische Gemeinde hat erfolgreich den Wandel von einem Wintersport-Ort zu einem Paradies für Mountainbiker geschafft. Das Modell interessiert auch Verantwortliche in anderen Ski-Regionen.
Klimawandel und Wintersport, das passt nicht gut zusammen. In Sankt Corona am Wechsel, südlich von Wien, ist die Zahl an Wintersportlern immer weiter zurückgegangen. So weit, dass man sich hier jetzt auf den Sommertourismus konzentriert, statt Ski-Lift gibt es einen Mountainbike-Lift. Selbst der Geschäftsführer des Bike-Parks, Karl Morgenbesser, hat umgesattelt: Er war früher Snowboard-Lehrer.
"Wir waren glaube ich die ersten weltweit, die den Schlepplift für den Sommer gebaut haben", so Morgenbesser, "wir haben nur ein eigenes System entwickeln müssen, weil es kein Beförderungsystem gegeben hat."
Die Idee für den Schlepplift mag auf der Hand liegen, aber haben muss man sie trotzdem erstmal. Der Entwickler Simon Hanl spricht von einem Geistesblitz: "Während ich mit Freundin Fernsehen geschaut habe bin in den Keller gegangen haben eine Klebestreifen und Schnürsenkel genommen und der erste Prototyp war fertig."
130.000 Touristen kommen inzwischen pro Jahr. Der Wintersport hatte am Ende nur noch 25.000 Menschen hier her gebracht. Eine Entwicklung, die andere neidisch macht. Immer wieder schauen sich Delegationen aus anderen Ski-Ressorts das Wunder von Sankt Corona am Wechsel an.
Den Klimawandel wird der innovative Fahrradlift wohl auch nicht aufhalten. Aber er zeigt, wie kreative Menschen sich erfolgreich anpassen können.