Jusos hinter Scholz: "Es gibt einen klaren Wahlsieger und das ist die SPD"

Philipp Türmer, stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos
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Von Lutz FaupelEuronews
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Das Signal hätte heute nicht deutlicher sein können, meint Philipp Türmer von den Jusos. "Es gibt einen klaren Wahlverlierer, das ist die Union, und es gibt einen klaren Wahlsieger und das ist die SPD. Wer das nicht erkennt, der leidet, glaub ich, ein bisschen unter Realitätsverlust."

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Wie sind die Jusos mit dem Wahlausgang zufrieden? Welches Bündnis käme für sie am ehesten infrage? Darüber sprach Euronews-Korrespondent Lutz Faupel am Wahlabend mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Jusos Philipp Türmer.

Lutz Faupel, Euronews: Die Union will eine Koalition formen. Lassen Sie sich die Butter vom Brot nehmen?

Philipp Türmer: Man muss sagen, die Wahl sendet heute ein eindeutiges Signal. Und das Signal ist, dass sich die Bevölkerung keine Regierung unter Unionsführung wünscht.

"Es gibt einen klaren Wahlsieger und das ist die SPD"

Und ich glaube, dieses Signal hätte heute nicht deutlicher sein können. Es gibt einen klaren Wahlverlierer, das ist die Union, und es gibt einen klaren Wahlsieger und das ist die SPD. Wer das nicht erkennt, der leidet, glaub ich, ein bisschen unter Realitätsverlust.

Euronews: Sie sind also tatsächlich optimistisch, dass die SPD-Ergebnisse denn auch höher liegen werden als in den Hochrechnungen?

Philipp Türmer: Jetzt bereits zeigt sich, dass wir klar hinzugewonnnen haben, wir sind vor der Union. Wir hoffen natürlich, dass sich dieser Abstand im weiteren Verlauf des Abends weiter ausbaut. Aber die Tendenz ist klar. Und da gibt es, glaube ich, gar nicht mal so viel Interpretationsspielraum.

"Wir haben gemeinsam gekämpft"

Euronews: Im Wahlkampf wurde ja nicht so gerne über die Perspektiven von Koalitionen gesprochen. Da hieß es immer, wir wollen kämpfen bis zur Wahl, jetzt ist die Wahl vorbei. Was meinen Sie zu einer Koalition mit der FDP?

Philipp Türmer: Ich glaube auch jetzt ist es noch zu früh, über Koalitionen zu sprechen. Sie haben es grade angesprochen, es wird ein langer Abend, weil wir weiter auf die Zahlen schauen, wie sich die entwickeln.

Über Koalitionen zu reden, das ist das Aufgabe der nächsten Tage und Wochen. Was auch klar ist, uns als Jusos geht es darum: Wir haben einen inhaltlich starken Wahlkampf geführt. Und uns geht es darum, progressive Positionen für unsere Generation, für das Klima, für eine gerechtere Vermögensverteilung umzusetzen. Und daran wird sich jede Konstellation messen müssen.

Euronews: Sprechen wir über den Kanzlerkandidaten und möglichen nächsten Kanzler Olaf Scholz: Haben die Jusos sich an den Gedanken gewöhnt, ihn zu unterstützen im Laufe des Wahlkampfs?

Philipp Türmer: Ich glaube, wir mussten da gar nicht so sehr gewöhnen. Wir haben einen beispiellos geschlossenen Wahlkampf der SPD gesehen. Das war eine große Teamleistung.

Wir haben seit Langem, als das noch keiner wirklich geglaubt hat, an den Wahlsieg geglaubt. Wir haben gemeinsam gekämpft , die Spitze, der Kandidat und die Jusos gemeinsam. Und ich glaube, das ist nicht eine Selbstverständlichkeit beid er SPD, aber das ist uns sehr gut gelungen diesmal.

Wir brauchen eine sozialökologische Transformation

Euronews: Was darf auf keinen Fall dreingegeben werden, wenn es dann irgendwann um Koalitionsverhandlungen geht?

Philipp Türmer: Ich glaube, was wichtig ist, es gibt bestimmte Themen, an denen kommt man nicht vorbei. Das eine ist die Klimafrage. Wir brauchen eine sozialökologische Transformation für unser Land, die uns auf den Weg zur CO2-Neutralität führt, die gleichzeitig Arbeitsplätze sichert, die Vermögensungleichheit, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr zugenommen hat, gegen diese zu kämpfen und da einen Riegel einzuziehen.

Das wird eine große Herausforderung sein, genau so viele weitere soziale Fragen, bezahlbares Wohnen etc. Das sind uns wichtige Anliegen, auf die wir auch pochen werden in den Verhandlungen, dass diese berücksichtigt werden.

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