Wirtschaftliche Not in Afghanistan - und bald kommt der Winter

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Die Afghanistan-Beauftragte des Welternährungsprogramms rechnet mit einer weiteren Verschlechterung der Lage. Viele Abläufe des täglischen Lebens klappen nicht mehr, berichtet sie.

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Die Vereinten Nationen rechnen in Afghanistan mit dem Schlimmsten. Die Afghanistan-Beauftragte des Welternährungsprogramms Mary-Ellen McGroarty sagte, man versorge zwar Millionen von Menschen in dem Land, doch es sei viel mehr Hilfe vonnöten, da Abläufe des täglichen Lebens seit der Machtübernahme der Taliban nicht mehr funktionierten.

„Die Wirtschaft in Afghanistan steht vor dem Zusammenbruch. Es herrscht Bargeldknappheit. Die Banken waren geschlossen. Jetzt sind sie zwar geöffnet, man kann aber wöchentlich nur umgerechnet 200 Dollar abheben. Die Menschen, die ein bisschen Geld auf der Bank hatten, haben keinen Zugriff auf ihre Ersparnisse mehr“, so McGroarty.

Die Menschen verkaufen ihren Hausstand
Mary-Ellen McGroarty
Afghanistan-Beauftragte des Welternährungsprogramms

Nach Einschätzung der Vereinten Nationen ist fast die Hälfte der Bevölkerung des Landes - das wären rund 20 Millionen Menschen - auf Hilfe angewiesen. „Die Menschen verkaufen ihren Hausstand, ihre Teppiche, Haushaltsgeräte, Geschirr und Töpfe, um Nahrung kaufen zu können. Sie haben nicht jeden Tag zu essen, sie verkleinern ihre Portionen, essen weniger Gesundes. Viele Eltern hungern, damit ihre Kinder essen können“, erläutert die Afghanistan-Beauftragte des Welternährungsprogramms.

McGroarty rechnet mit einer weiteren Verschlechterung der Lage. Der Winter stehe vor der Tür und sie gehe davon aus, dass sich viele Menschen aufgrund steigender Preise keine Heizmittel mehr leisten werden können.

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