Allein am Sonntag wurden 21 kleinere Erdbeben registiert - weitere werden befürchtet.
Nach dem teilweisen Kollaps eines Kraters am Samstag hat sich die seismische Aktitvität am Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma verstärkt. Allein am Sonntag wurden 21 kleinere Erdbeben registriert, das stärkste davon hatte laut spanischem Fernsehen RTVE eine Intensität von 4,3. Weitere Beben wurden befürchtet.
Der Betrieb am Flughafen La Palma war weiterhin eingeschränkt. Am späten Montagnachmittag sollte aber ein verspäteter Flug nach Teneriffa abfliegen. Auf der Nachbarinsel Teneriffa war der Airport zwar geöffnet, aber wegen wechselnder Winde wurde auch dort mit Beeinträchtigungen gerechnet.
Die Lava aus dem Cumbre Vieja, der am 19. September 2021 ausgebrochen war, hat inzwischen eine Fläche von 525 Hektar bedeckt. Mehr als 1.000 Häuser sind nicht mehr bewohnbar - laut El Pais wurde die Zerstörung von weiteren 95 Gebäuden befürchtet.
Neue Satellitenaufnahmen zeigen, wie sich die Lava ausbreitet.
"Wir können nicht davon ausgehen, dass der Ausbruch, der vor 21 Tagen begann, in absehbarer Zeit beendet sein wird", sagte Julio Perez, der regionale Minister für Sicherheit auf den Kanarischen Inseln.
Wegen der neuen Lavaströme wurden keine weiteren Bewohnerinnen und Bewohner evakuiert. Schon vor drei Wochen, als der Ausbruch begann, hatten rund 6.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen.
Regierungsexperten schätzen, dass der größte Lavastrom an seiner breitesten Stelle 1,5 km misst, während das Delta des durch die Lava neu entstandenen Landes im Atlantik eine Fläche von 34 Hektar gebildet hat.
Das Delta im Atlantik könnte abreißen
Der wissenschaftliche Ausschuss, der die Regierung berät, vermutet, dass Teile des Deltas abreißen könnten, wenn es weiter ins Meer hinauswächst. Dies würde zu Explosionen, Gasemissionen und großen Wellen führen, so die Sprecherin des Ausschusses, Jose Maria Blanco, sollte aber keine Gefahr für die Menschen außerhalb der bereits evakuierten Sperrzone darstellen.