Besuch mit heiklem Thema: Papst empfängt Frankreichs Premier Castex

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Von Euronews mit AFP / DPA
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Jean Castex sagt nach seiner Audienz, es obliege der katholische Kirche in Frankreich, die notwendigen Antworten auf den Missbrauchsskandal zu finden. "Die Trennung von Kirche und Staat bedeutet, wie jeder weiß, keineswegs die Trennung von Kirche und Gesetz."

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Eigentlich war es ein seit Langem geplantes Treffen anlässlich des hundertsten Jahrestages der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Heiligen Stuhl.

Doch angesichts der aktuellen Ereignisse in Frankreich drehte sich die etwa 30-minütige Audienz des französischen Premiers Jean Castex bei Papst Franziskus vor allem um eines: den jüngsten Bericht sogenannten Sauvé-Kommission zum Missbrauch in der französischen katholischen Kirche.

Der Anfang Oktober veröffentlichten Studie zufolge wurden schätzungsweise 216 000 Kinder und Jugendliche seit den 1950er-Jahren Opfer von sexueller Gewalt.

Jean Castex sagt nach seiner Unterredung mit dem Papst: "Die katholische Kirche in Frankreich hat diesen Bericht in Auftrag gegeben und der Kommission durch die Bereitstellung der materiellen Mittel ermöglicht, in völliger Unabhängigkeit zu arbeiten.

Ihr obliegt es nun, die notwendigen Antworten zu finden. Die Trennung von Kirche und Staat bedeutet, wie jeder weiß, keineswegs die Trennung von Kirche und Gesetz."

Beichtgeheimnis steht nicht über den Gesetzen der Republik

Die Veröffentlichung des hat in Frankreich und darüber hinaus eine Schockwelle ausgelöst. Papst Franziskus hatte sich davon zutiefst betroffen gezeigt und von einem "Moment der Schande" gesprochen.

In Frankreich kam es zudem zu einer hitzigen Debatte um das Beichtgeheimnis von Priestern.

Der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz Éric de Moulins-Beauforts hatte geäußert, dieses stehe über den Gesetzen der Republik, sich angesichts der heftigen Reaktionen jedoch wieder davon distanziert und bei den Opfern entschuldigt.

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