Die Corona-Pandemie drückt auf das Gemüt. Der neue "Glücksatlas" zeigt: Die Lebenszufriedenheit der Deutschen ist auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1984.
Die Corona-Pandemie drückt auf das Gemüt. Der neue "Glücksatlas" zeigt: Die Lebenszufriedenheit der Deutschen ist auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Erhebung 1984.
Erstmals ostdeutsches Bundesland an der Spitze
Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerteten die Befragten ihre allgemeine Zufriedenheit im Jahr 2021 im Schnitt mit 6,58 Punkten. Das war noch weniger als im Jahr zuvor (6,74) - und der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung 1984. 2019, also vor der Pandemie, hatte der Wert mit 7,14 Punkten noch auf einem Rekordniveau gelegen.
Überraschung: Neben Schleswig-Holstein, das jedes Jahr weit oben auf der Liste der Bundesländer mit den glücklichsten Bürger:innen rangiert, steht mit Sachsen-Anhalt erstmals ein ostdeutsches Bundesland an der Spitze. Beide Bundesländer haben denselben Wert von 6,78 Punkten, das Glücksniveau sackte hier weniger stark ab als in den anderen Ländern.
Pandemie ist der Grund für das Glückstief
Die Ergebnisse stehen der Untersuchung zufolge im direkten Zusammenhang mit Corona. "Je höher die Infektionszahlen und je strikter die Maßnahmen, desto niedriger das Glücksniveau", heißt es im "Glücksatlas".
Strenge Corona-Maßnahmen, Lockdowns und die Sorge um den Job mach sich bemerkbar. So waren die Deutschen in den Monaten ohne Lockdown im Durchschnitt um 0,52 Punkte glücklicher als in Monaten mit Lockdown. Bezogen auf die eigene Freizeitgestaltung stürzte die Zufriedenheit der Menschen auf 5,0 Punkte ab, vor der Pandemie lag sie noch bei 7,21 Punkten.
Geimpfte sind die glücklicheren Menschen
Als die Impfkampagnen im Frühsommer an Fahrt aufnahmen und der Lockdown endete, erreichte die Lebenszufriedenheit wieder 6,88 Punkte. Die Menschen schöpften wieder Hoffnung. Die Impfung löse einen "deutlichen Glücksschub" aus und hebe die Lebenszufriedenheit im Schnitt um 0,52 Punkte, so die Autoren.
Für die Untersuchung im Auftrag der Deutschen Post hatte das Institut für Demoskopie Allensbach mehr als 8.400 Menschen deutschlandweit in einer repräsentativen Umfrage interviewt. Befragt wurden sie zwischen Januar und Juni 2021. Die Corona-Lage in der zweiten Jahreshälfte ist in den Daten also nicht abgebildet.
Auf den hinteren Plätzen befinden sich ost- wie westdeutsche Bundesländer. Mit fast identischen Werten liegen das Saarland (6,46) und Thüringen (6,45) auf den Plätzen 13 und 14. Schlusslicht ist weit abgeschlagen Berlin, das nur auf 6,20 Punkte kommt.