USA: Russische Rakete im All gefährdet Raumfahrer durch Weltraumschrott

USA: Russische Rakete im All gefährdet Raumfahrer durch Weltraumschrott
Copyright Bill Ingalls/NASA
Copyright Bill Ingalls/NASA
Von su mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Russland soll eine Rakete im All getestet und damit einen eigenen Satelliten zerstört haben. Die Konsequenz, so der Vorwurf der US-Regierung: Eine Trümmerwolke – die nun Raumfahrer bedroht. Die US-Raumfahrtbehörde NASA nennt Russlands Vorgehen rücksichtslos und gefährlich.

WERBUNG

Russland soll eine Rakete im All getestet und damit einen eigenen Satelliten zerstört haben. Die Konsequenz, so der Vorwurf der US-Regierung: Eine Trümmerwolke – die nun Raumfahrer bedroht. Die US-Raumfahrtbehörde NASA nennt Russlands Vorgehen rücksichtslos und gefährlich.

US-Außenminister Antony Blinken: Der Beschuss eines russischen Satelliten habe Weltraumschrott hinterlassen, «der das Leben von Astronauten, die Integrität der Internationalen Raumstation

und die Interessen aller Nationen gefährdet». Auf der ISS hält sich seit kurzem auch der deutsche Astronaut Matthias Maurer auf.

Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums:

„Russlands riskantes und verantwortungsloses Verhalten gefährdet die langfristige Nachhaltigkeit des Weltraums und zeigt deutlich, dass Russlands Behauptungen, sich der Bewaffnung des Weltraums zu widersetzen, unaufrichtig und heuchlerisch sind. Die Vereinigten Staaten werden mit Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um auf Russlands unverantwortliches Handeln zu reagieren.“

Wegen einer möglichen Kollision mit Weltraumschrott war die ISS am Montag zweimal kurzzeitig geräumt worden. Der Kosmonaut Pjotr Dubrow, seit April an Bord, sagte, die sieben Raumfahrer hätten sich in beiden Fällen in zwei an der Station angedockten Raumschiffen in Sicherheit gebracht (russische Staatsagentur „Tass“). Matthias Maurer wechselte laut der Europäischen Weltraumorganisation ESA in die «Crew Dragon», mit der der Saarländer erst am Freitag vergangener Woche den Außenposten der Menschheit erreicht hatte.

Im Falle eines Zusammenstoßes hätte die Besatzung so zur Erde zurückfliegen können.

Alexander Lasutkin, ehemaliger Kosmonaut:

„Dies ist eine Notsituation, aber ich würde sagen, eine berechenbare Notsituation. Wir wissen, was in diesem Moment zu tun ist, wenn etwas passiert und das Mission Control Center weiß es auch.“

Russland hatte nach US-Medienberichten am Montag eine Anti-Satelliten-Rakete getestet und dabei einen seiner eigenen Satelliten abgeschossen, angeblich noch aus der Sowjetzeit. Mit dem Abschuss habe Russland zum erstenmal die Fähigkeit demonstriert, einen Satelliten mit einer von der Erde aus gestarteten Rakete zu treffen, so Medien («Washington Post»). Von russischer Seite hieß es zunächst lediglich, ein ausgedienter Satellit sei der ISS nahe gekommen.

FLIEGENDER SCHROTTHAUFEN

Laut Weltraumkommando (Space Command) der US-Streitkräfte hat der Test bislang mehr als 1.500 nachverfolgbare Trümmerteile in der erdnahen Umlaufbahn produziert. Vermutlich würden diese letztlich in Hunderttausende kleinere Trümmer zerfallen und «über Jahre und möglicherweise Jahrzehnte in der Umlaufbahn bleiben». Dies bedeute «ein erhebliches Risiko für die Besatzung der Internationalen Raumstation und andere bemannte Raumfahrtaktivitäten sowie für die Satelliten mehrerer Länder». Nasa-Chef Bill Nelson ist „empört“: Das Vorgehen sei «rücksichtslos und gefährlich und bedroht auch die chinesische Raumstation».

su mit dpa

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Kampf um Sicherheit und Souveränität im Weltraum

Steckt Russland hinter dem "Havanna-Syndrom"?

Raumsonde SpaceX Dragon im Meer gelandet