Kampf um Sicherheit und Souveränität im Weltraum

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Von Stefan GrobeGrégoire Lory
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Der Weltraum ist das neue strategische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Schlachtfeld der Großmächte. Dieses Thema stand im Mittelpunkt der Diskussionen auf der European Space Conference in Brüssel. Die Europäische Union will ihren Platz in diesem Wettbewerb behaupten und stärken.

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Der Weltraum ist das neue strategische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Schlachtfeld der Großmächte. Dieses Thema stand im Mittelpunkt der Diskussionen auf der European Space Conference in Brüssel. Die Europäische Union will ihren Platz in diesem Wettbewerb behaupten und stärken.

Einige strategische Konkurrenten versuchen tatsächlich, den Zugang zum Weltraum einzuschränken oder sogar zu verhindern, so die französische Verteidigungsministerin.

Symbol dieser Reibungen: der Abschuss einer Rakete im November durch Russland, um einen seiner Satelliten zu zerstören. Ein unverantwortlicher Akt, so sehen es Washington und NATO. Für die EU-Kommission zeigen diese Spannungen die Bedeutung von Sicherheit und Souveränität im Weltraum.

Der Weltraum sei zunehmend umkämpft, sagt EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Es sei ein strategisches Gebiet, das geschützt und verteidigt werden müsse, auch für die Europäer. Kürzlich habe eine Zerstörung eines Satelliten überall Trümmer hinterlassen, was unsere eigenen souveränen Konstellationen gefährden könne, etwa diejenigen, die für unser tägliches Leben so nützlich seien: Galileo oder Kopernikus.

Jedes Jahr werden Dutzende von Satelliten ins All geschickt. Im Durchschnitt führte China im Jahr 2021 einen Start pro Woche durch. Die Steuerung des Weltraumverkehrs ist daher ein wichtiges Thema, da die Kollisionsgefahr immer größer wird und Trümmer in Projektile umgewandelt werden können.

Aber der Verlust eines Satelliten hätte sehr reale, sogar gefährliche Folgen auf der Erde. Beispielsweise nutzt ein Smartphone täglich Dutzende von Satelliten, je nach dem, welche Applikationen genutzt werden.

Man stelle sich vor, die Satelliten würden einen Tag lang abgeschaltet. Das wäre eine Katastrophe, meint ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher. Die Wettervorhersage wäre sehr schlecht, was enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft hätte. Die Wettervorhersage aus dem Weltraum trage zu mehr als 60 Milliarden Euro an wirtschaftlichen Vorteilen für Europa bei. Thema Navigation! Wenn man Navigationssatelliten ausschaltete, funktioniere die Navigation natürlich nicht mehr. Thema Telekommunikation! Thema Aktienmärkte! Alles sei heute von Satelliten abhängig. Und diese Abhängigkeit werde in Zukunft noch zunehmen.

Um diesem Risiko zu begegnen und die Sicherheit der EU zu gewährleisten, wird die Europäische Kommission im nächsten Monat einen Vorschlag für das Management des Weltraumverkehrs vorlegen.

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