Syrien: Blindgänger explodiert in Kinderhand

Syrien: Blindgänger explodiert in Kinderhand
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Von Yousef Gharibi
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Blindgänger bringen Leid und Tod im Nordwesten Syriens

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Die Familie Rahal in Syrien, in der Nähe von Idlib, - einst waren sie zu sechst. Doch eines Tages fanden die vier Kinder, Mustafa, Maryam, Rim und Yasin beim Spielen ein Objekt. Es sah aus wie eine dicke Frisbeescheibe, etwas zum Werfen, zum Spielen. Plötzlich explodierte es.

Mahmoud sagt: "Im Krankenhaus hat mir keiner etwas gesagt. Keiner sagte mir, was mit den Kindern war. Ich war voller Angst. Diese Angst..."

Maryam fällt ein: "Uns hat es zehn Meter durch die Luft geschleudert."

Maryam und Rim mussten sechzehn Operationen überstehen, doch sie lebten. Mustafa und Yasin konnten nicht gerettet werden.

Mahmoud sagt: "Im Krankenhaus brachten sie mir zwei Kisten. Ich sagte, sind das meine Kinder? Sie sagten, ja, zwei von ihnen..." Dann weint er: "Ich kann nicht mehr." Doch Maryam erinnert sich: "Dann kam ich und rief Papa."

Es gibt kaum ein Gebiet im Nordwesten Syriens, das frei von Blindgängern wäre.

Freiwillige des Zivilschutzes sehen sich Videos der Bombardements an, dann begeben sie sich an die Orte, wo sie nach Blindgängern suchen sollen.

4,1 Millionen Menschen leben in der Region. Sie werden täglich vom syrischen Regime und seinem Verbündeten Russland bombardiert.

Raed Hasoon ist Experte für Munitionsbeseitigung. Er erklärt: "Die Politik macht unsere Arbeit kompliziert; heute säubern wir ein Gebiet, morgen wird dasselbe Gebiet wieder bombardiert. Die Regierung bombardiert immer weiter. Auch die Russen bombardieren immer weiter. Manchmal sind wir kaum zuhause angekommen, da erfahren wir, dass sie genau dort wieder bombardiert haben, wo wir gerade gesäubert haben."

Doch er weiß, jede Bombe, die er entschärft, wird kein Kind mehr in die Luft sprengen.

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