Josephine Baker im Pariser Panthéon- als erste schwarze Frau

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Von Julika Herzog mit dpa
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Josephine Baker wurde weltweit als Tänzerin und Sängerin gefeiert. Als Widerstandskämpferin ist sie vor allem in Frankreich bekannt. Nun findet sie dort im Ruhmestempel der Nation ihre letzte Ruhestätte - als erste schwarze Frau.

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Das Empire State Building in New York erstrahlt in den Farben der französischen Flagge - zu Ehren von Jospehine Baker, die am Dienstag als erste schwarze Frau im Pariser Pantheon beigesetzt wird.

Die 1906 in den USA als uneheliche Tochter einer Waschfrau und eines Spaniers geborene Sängerin und Tänzerin wurde in den Goldenen 1920er Jahren vor allem in Frankreich zum Star. Hier lebte sie seit 1925, nach ihrer Flucht vor Rassismus und Rassentrennung in den USA. Nur mit einem Bananenröckchen bekleidet eroberte sie im Théatre des Champs Elysées die Zuschauer. 

Doch in Frankreich wird sie besonders für ihr Engagement als Widerstandskämpferin in der französischen Résistance während des Zweiten Weltkriegs vereehrt und nun posthum zur Heldin der Nation erklärt.

Sie spionierte im Auftrag der alliierten Streitkräfte und nutzte ihre internationalen Reisen, um geheime Dokumente zu übergeben. In ihrer Unterwäsche trug sie auch geheime Fotos von deutschen Militäranlagen. 

Das Datum für den Einzug in den Pariser Ruhmestempel wurde nicht zufällig gewählt, denn am 30. November 1937 heiratete Baker den jüdischen Industriellen Jean Lion, wodurch sie Französin wurde.

Die Umbettung von ihrem Grab in Monaco in den Pariser Panthéon wird begleitet von einer über einstündigen Zeremonie im Beisein von Familienangehörigen und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

Wer in Frankreichs Ruhmestempel der Nation liegt, gehört zu den Großen der französischen Geschichte wie Voltaire, Victor Hugo und Marie Curie. Zu den Helden der Franzosen gehören 75 Männer und nur 5 Frauen. Baker wird die sechste sein.

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