Kolumbien: Initiative für sichere Drogen in Bogota

"Echele Cabeza" überprüft Drogen bei einem Festival bei Bogota
"Echele Cabeza" überprüft Drogen bei einem Festival bei Bogota Copyright JUAN PABLO PINO/AFP or licensors
Von euronews
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Um Opfer durch gepanschte Drogen zu vermeiden, bietet "Echele Cabeza" Sicherheits-Tests an. Partygänger:innen können sie im Club überprüfen lassen.

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Ein Nachtklub in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota: Ein paar junge Menschen am Empfang untersuchen die Drogen, die die Partygänger:innen mitbringen. Es ist ein Sicherheits-Check der Initiative "Echele Cabeza". Die Clubbesucher:innen können ihre Drogen untersuchen lassen, um zu sehen, ob diese mit gefährlichen Substanzen gestreckt wurden.

"Wir analysieren nicht nur, ob die Probe schädliche Substanzen enthält, sondern untersuchen sie auch auf weitere Informationen", so Mauro Diaz, Chemiker bei "Echele Cabeza". "Denn wenn sie schädliche Substanzen enthält und die betreffende Person sie trotzdem nimmt, bringt das nichts. Deswegen muss man auch wissen, welche Dosis man nehmen kann und wie die Konsumgewohnheiten sind."

Opfer durch gepanschte Drogen

Kolumbianische Drogengangs haben in den vergangenen Jahren auch immer mehr den heimischen Markt im Blick, viele strecken ihre Produkte aber, um die Gewinne zu erhöhen. Weil es immer mehr Opfer gab, wurde "Echele Cabeza" ins Leben gerufen. Partygänger;innen wie Paula Andrea Mina fühlen sich jetzt sicherer: "Ich finde es gut, dass es das gibt, man kann seine Drogen so sicherer konsumieren und das hilft auch dabei, das Thema Party und Drogen zu enttabuisieren."

Er habe einmal Drogen überprüfen lassen, die ihm als MDMA verkauft wurden, in Wirklichkeit aber Metamphetamine waren, so der Partygänger Mateo Pineda. Er habe sich das schon gedacht, er habe zwei Nächte lang nicht geschlafen und Wahnvorstellungen gehabt und so etwas werde nicht durch reines MDMA verursacht.

Einige giftige Stoffe können nicht festgestellt werden

Die Initiative "Echele Cabeza" führt in Bogota pro Monat etwa 250 Tests durch. Diana Marcela Pava, Toxikologin an der Nationalen Universität von Kolumbien warnt jedoch, dass gepanschte Drogen chemische Substanzen wie Putzmittel oder Pestizide enthalten können, die durch die Tests nicht entdeckt werden.

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